Süddeutsche Zeitung

Bürgerentscheid in Inning:Nein zur Windkraft

Sieg für die Windkraftgegner: Die Inninger haben sich am Sonntag in einem Bürgerentscheid gegen die drei geplanten Windräder nordwestlich der Lindauer Autobahn ausgesprochen.

Die Inninger wollen keine Windkraft vor ihrer Haustür, das Ratsbegehren ist gescheitert. Beim Inninger Bürgerentscheid am Sonntag haben sich 907 der Wähler gegen die geplanten Anlagen aus, nur 779 stimmen mit Ja. 1688 Stimmen waren abgegeben worden. Da entspricht einer Wahlbeteiligung von 47 Prozent.

Zu entscheiden war über folgende Frage: "Sind Sie dafür, dass im Gemeindegebiet von Inning nördlich der Bundesautobahn A 96 und innerhalb der Konzentrationsfläche des südlichen Teilflächennutzungsplans (Windkraft) bis zu drei Windenergieanlagen errichtet werden, sofern 1) die Wirtschaftlichkeit gegeben ist, und 2) die Gemeinde Inning die Windenergieanlagen unter finanzieller Beteiligungsmöglichkeit der Bürger betreibt?"

Lautstarke Kritiker, schweigsame Befürworter

Auffällig vor dem Bürgerentscheid war, dass sich die Kritiker recht lautstark zu Wort gemeldet. In Inning selbst war das die Bürgerinitiative für Innings Zukunft (BIZ).

Die Gruppierung, die aus dem Stand drei Gemeinderatssitze gewinnen konnte, hatte an alle Haushalte Flyer verteilt. Darin bezweifelten sie die Wirtschaftlichkeit von Windrädern auf dem Martinsberg und fragten, warum nicht auf die Belange von Etterschlag und Grafrath Rücksicht genommen wird: "Will die Gemeinde Inning den Zorn der Nachbargemeinden auf Jahrzehnte?"

Von den Befürwortern der Windkraftanlagen war vor dem Bürgentscheid wenig bis gar nichts zu hören. Die Grünen sind zwar für die Energiewende und für Windkraft, wollten laut Barbara Wanzke aber vor dem Entscheid am Sonntag keinen Einfluss auf die Meinung der Bürger nehmen.

Ratsbegehren ging Entscheid voraus

Zum Bürgerentscheid war es gekommen, weil der Gemeinderat Inning im vergangenen November ein Ratsbegehren beschlossen hatte. Bürgermeister Walter Bleimaier (CSU) wollte zuerst die Bürger abstimmen lassen, bevor die gemeinsame Planung mit den Stadtwerken München überhaupt vorangetrieben werde.

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