Böses Erwachen: In Feldafing regiert der Rotstift

Einnahmen aus der Gewerbesteuer gehen massiv zurück

Die Gemeinde Feldafing muss sparen. Der Grund ist der massive Rückgang der Gewerbesteuer. Die Einbußen seien "so dramatisch", dass die Gemeinde Probleme habe, die Verwaltungskosten zu bestreiten, erklärte Bürgermeister Bernhard Sontheim in der Gemeinderatssitzung am Dienstag. Einstimmig segnete das Gremium neue Planansätze für den Haushalt 2015 und eine Liste mit Einsparungsmöglichkeiten ab, die sofort umgesetzt werden können. Ursprünglich hatte die Gemeinde dieses Jahr mit Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 1,65 Millionen Euro gerechnet. Nun musste die Zahl um mehr als 50 Prozent nach unten korrigiert werden auf nun mehr 800 000 Euro. Dies liegt zum einen an dem Wegfall eines größeren Gewerbesteuerzahlers; zum anderen habe man Nachzahlungen leisten müssen, weil acht von zehn Firmen ihre voraussichtlichen Umsatzzahlen und damit auch die Gewerbesteuervorauszahlungen nach unten korrigiert hatten, erläuterte der Rathauschef. Das schafft neue Probleme, denn das Einsparpotenzial ist nicht sehr hoch. Schnell umsetzbar ist die Kürzung der freiwilligen Leistungen. Dabei geht es ans Eingemachte. Die Mittel für die neuen Spielgeräte der Kinderkrippe wurden gestrichen, andere Spiel- und Sportgeräte um 23 000 Euro auf nunmehr 3000 reduziert. Die mit 20 000 Euro angesetzte Basketballanlage fällt komplett weg. Auch der neue Sprungturm im Freibad für 18 000 Euro kommt nicht. Bei manchen Arbeiten, die noch nicht vergeben wurden, wie etwa beim Rohrnetz in der Enzianstraße, wurde ebenfalls der Rotstift angesetzt. Die Kosten können dadurch von 324 000 Euro auf 200 000 Euro sinken. Die zwei geplanten Salzsilos für 40 000 Euro werden nicht gebaut, auch ein Auto für 28 000 wird nicht angeschafft. Sogar beim Büromaterial wird gespart. Die Kosten wurden auf 500 Euro heruntergefahren. Vorerst können insgesamt 343 500 Euro gespart werden. Doch Kämmerin Frauke Dirks will nach weiteren Möglichkeiten suchen.