Süddeutsche Zeitung

Blitzeinschlag:Gewitter legt Hochbehälter lahm

Bei 36 Familien in Wörthsee kommt kein Wasser mehr aus dem Hahn

Welche Auswirkungen eine kleine kaputte Sicherung haben kann, haben 36 Wörthseer Familien am Montag erfahren. Aus ihren Leitungen kam mehr als eine halbe Stunde lang kein Wasser. Der Bereitschaftsdienst der Wasser- und Abwasserbetriebe AWA-Ammersee wurde alarmiert, und Thomas Tinnes, Technischer Leiter, hatte gut zu tun. Auslöser war das Gewitter am Montagnachmittag. Wegen eines Blitzschlags in der Nähe fiel zunächst ein Drucksensor im Inninger Hochbehälter aus. "Aber das war um 17 Uhr erledigt", berichtete Tinnes am Dienstag. Dann öffnete sich - ebenfalls Folge der Überspannung - am Hochbehälter in Schlagenhofen ein Regelventil nicht mehr. Auch das konnte rasch behoben werden. Was Tinnes zu der Zeit noch nicht wusste, war, dass auch im Hochbehälter Wörthsee eine Sicherung ausgefallen war und der Behälter nicht mehr automatisch mit Wasser befüllt wurde. Als die ersten Anrufe aus Wörthsee eingingen, dass es kein Wasser gebe, wählte sich Tinnes per Laptop in die Fernwirktechnik in der Herrschinger Zentrale ein und stellte fest, dass es keinerlei Verbindung zum Hochbehälter Wörthsee gab: "Alles blind und tot." Mit der Fernwirktechnik in der Zentrale kann überprüft werden, ob und wie die Hochbehälter und Pumpwerke funktionieren. Wegen der ausgefallenen Sicherung wurde der Hochbehälter nicht mehr automatisch mit Wasser befüllt und fiel leer. Allerdings, sagt Tinnes, habe er Kontakt mit dem Brunnen der Wassergewinnung Vierseenland aufnehmen und so Wasser in den Hochbehälter leiten können. Nach dem Auswechseln des Trafos lief das Wörthseer Wasser wieder.

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Quelle:
SZ vom 03.07.2019 / csn
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