Bernried:Waldhort wird verlegt

Bernried will Grundstück verkaufen, um Betreutes Wohnen zu bezahlen

Der Waldhort in Bernried soll verlegt werden. Dies hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung gegen zwei Stimmen von den Grünen beschlossen. Auslöser der Verlegung ist, dass das Areal am Grundweiher, an dem die beiden Bauwagen für die Hortkinder stehen, verkauft werden soll. Vor 30 Jahren hatte die Gemeinde festgelegt, dass das Grundstück in exponierter Lage für Seniorenwohnen zur Verfügung stehen soll. Laut Bürgermeister Georg Malterer sahen die Pläne damals 30 Wohneinheiten für Senioren und zwei weitere für Betreuer vor. Davon ist die Gemeinde nun abgerückt. Denn mit der Ambulanten Krankenpflege Tutzing entsteht ein Projekt für Betreutes Wohnen auf einem 3600 Quadratmeter großen Gelände in der Nähe. Das brachliegende Filetgrundstück hatte die Gemeinde als temporären Standort für die beiden Bauwagen zur Verfügung gestellt, als sich vor zwei Jahren der Waldhort gegründet hat - ein Projekt, das einmalig ist in der Region. Nur wenige Meter vom bisherigen Standort entfernt sind nun für die Grundschulkinder drei mögliche Areale im Landschaftsschutzgebiet im Außenbereich gefunden worden. Malterer zufolge darf ein Waldhort im Außenbereich errichtet werden. Die neuen Standorte habe man bei zahlreichen Vorort-Terminen mit den zuständigen Behörden ausgewählt. Favorisiert werde ein Areal auf einer Lichtung Richtung Süden. Die Gemeinde werde aber mit allen drei Varianten in das Genehmigungsverfahren gehen, erklärte der Rathauschef.

Die Grünen stimmten gegen den Beschluss. Eine weitere Flächenversiegelung in Bernried sei falsch, sagte Michael Haberl. Auf den Hinweis von Malterer, dass der vorherige Gemeinderat dem Verkauf längst zugestimmt habe, wandte Franz Eder (Grüne) ein, dass man dieses Filetgrundstück grundsätzlich nicht veräußern sollte. Doch laut Malterer benötigt die Gemeinde den Verkaufserlös zur Finanzierung des Seniorenprojekts. "Wenn wir das nicht machen, können wir uns kein Betreutes Wohnen leisten", betonte er. Für ihn stehe im Vordergrund, dass das vor 30 Jahren geschaffene Baurecht auf dem Filetgrundstück im Rahmen der Verkaufsverhandlungen deutlich reduziert werde.

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