Gleiches Programm, neuer Name: Das Humorfestival heißt heuer „Kultursommer Bernried“. Die Veranstaltungsreihe mit Kunst und Kultur, Ausstellungen, Konzerten und Lesungen findet von Juni bis September statt. Sie läuft nun aber unter alleiniger Trägerschaft der Gemeinde Bernried in Kooperation mit örtlichen Vereinen, Institutionen und dem Buchheim Museum. Wie Bürgermeister Georg Malterer erklärte, ist der Kultursommer eine Weiterentwicklung des Humorfestivals.
Der Münchener Verein „Forum Humor und komische Kunst“, der das Humorfestival im Jahr 2021 zusammen mit der Gemeinde ins Leben gerufen hat, hat sich aus Bernried zurückgezogen. Er bespielt heuer den Ammersee. Der Ausstieg aus der Veranstaltungsreihe in Bernried ist laut Malterer der einseitige Wunsch des Vereins gewesen. Forum Humor und komische Kunst habe sich nicht genügend eingebunden gefühlt. „Das ist eine ganz normale Entwicklung“, beschwichtigt der Rathauschef.
In den vergangenen drei Jahren hatte sich die Zusammenarbeit von Forum Humor und der Gemeinde sehr positiv entwickelt. Der Verein wollte sogar ein Humor-Museum in Bernried bauen, das ursprünglich auf dem Schlachthofgelände in München geplant war. Doch auch diese Planungen liegen derzeit auf Eis, obwohl die Gemeinde bereits eine Förderzusage in Höhe von 5,6 Millionen Euro für dieses Projekt vom Bund bekommen hat. Wenngleich Malterer die Entwicklung „nicht dramatisch“ findet, wird die aktuelle Positionierung des Vereins und deren Auswirkungen auf Bernried Thema der nächsten Gemeinderatssitzung sein. Bis dahin gibt sich der Rathauschef zugeknöpft.
Immerhin kehrt das „Forum Humor“ der Gemeinde nicht komplett den Rücken: Im Buchheim Museum wird es eine Ausstellung über Karl Valentin geben, die allerdings schon lange gemeinsam geplant war.


Nach Meinung des Rathauschefs rechnet sich der Kultursommer finanziell, auch wenn die Gemeinde nun das Risiko allein trägt. Sogar wenn die Gemeinde ein eventuelles Defizit ausgleichen müsste, sei es das wert, betont Malterer. Denn das Programm sei mit den Künstlern geplant worden und es sei alles gut kalkuliert.
Bernried ist der Erholungsort mit der höchsten Anzahl an Übernachtungen in der Region. Da müsse man Touristen, aber auch den Bürgern etwas bieten, findet der Rathauschef. „Wir müssen einen hochwertigen Tourismus gestalten und fördern. Bernried bleibt ein Künstlerdorf.“
Der Humor spielt also auch künftig eine große Rolle. Es gibt einen Yoga-Lachpfad entlang der Bahnhofstraße mit Hühnern des Karikaturisten Peter Gaymann, von Mitte Juli an ein „Wartezimmer Humor“ am Dampfersteg sowie ein Werkstattgespräch zum Thema „Hühner & Musik: Lieder und Livezeichnungen“ am Sonntag, 22. September. Zudem ist eine Kabarettvorführung am Rathausvorplatz geplant – bei schlechtem Wetter im Sommerkeller.
Am 18. Juli tritt der frühere Münchener Bürgermeister Christian Ude zusammen mit der Blaskapelle Bernried auf. Am 19. Juli folgt Andreas Rebers, am 19. September das Ensemble der Lach- und Schießgesellschaft, und am 21. September der Kabarettist Martin Schmitt. Wie in den vergangenen Jahren auch finden wieder Konzerte statt: Die Reihe beginnt am 30. Juni mit einem Sommerkonzert.
Weiter geht es mit „Opera goes Jazz“ (20. Juli), tags drauf spielt das Münchener Rundfunkorchester. Für Kinder ist ebenfalls wieder etwas dabei. Am 15. Juni tritt die Ärztin, Kinderbuchautorin und Puppenspielerin Sibylle Mottl-Link auf. Die traditionelle Bernrieder Kunstausstellung wird am 28. Juli eröffnet und dauert bis zum 15. August.
Die Veranstaltungen finden im mehr als 800 Quadratmeter großen Bernrieder Sommerkeller statt sowie im Salettl des Gasthofs „Drei Rosen“, im Torbogengebäude und im Klosterhof. Der Kartenvorverkauf erfolgt online bei München Ticket sowie an den bekannten Bernrieder Vorverkaufsstellen im Rathaus und im Tourismusbüro.