Süddeutsche Zeitung

Bernried:Matheunterricht im Kloster

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Die Gemeinde hat zu wenig Platz für ihre Schüler und Lehrer. Ein Experte untersucht deshalb nun, ob der Ostflügel des Bernrieder Klosters von Schülern und Lehrern genutzt werden kann. Auch eine andere Option steht noch im Raum.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Bernried

Neue Grundschule im Kloster oder Erweiterung des Bestands: Für die Bernrieder Kinder sucht die Gemeinde nach einer optimalen Lösung. Nun soll ein Fachplaner hinzugezogen werden, der eine mögliche Schulnutzung im Ostflügel des Klosters untersucht. Zudem soll eine frühere Planung zur Erweiterung der bisherigen Grundschule überprüft werden. Dies hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. "Wir wollen eine Gesamtstrategie entwickeln", erklärte Bürgermeister Georg Malterer.

Schon 2015 platzte die Grundschule aus allen Nähten. Damals gab es erste Überlegungen, einen Verbindungsbau zwischen Schule und Nachbargebäude mit Feuerwehr und Kinderhaus zu schaffen. Doch der Vorschlag wurde nicht weiterverfolgt. Es könnten nicht alle Anforderungen erfüllt werden, da das Grundstück nicht groß genug sei, hieß es damals.

Seit dem Kauf des Klosters durch die Gemeinde haben sich neue Möglichkeiten aufgetan. Es entstand die Idee, die Grundschule in den Ostflügel des Klosters zu verlagern. Es sei der optimale Standort für die Kinder, sagte Malterer. Denn der Gebäudeteil steht nicht unter Denkmalschutz, sodass der Altbestand auch durch einen Neubau ersetzt werden könnte. Es müsste lediglich eine Umnutzung beantragt und der Bebauungsplan entsprechend geändert werden.

Auf der Klausurtagung Anfang März hatten sich die Gemeinderäte vor Ort Gedanken gemacht. Bereits im Vorfeld hatte das Gremium nach Angaben von Malterer Klöster mit Schulbetrieb besucht. "Wir denken weiter über eine Nutzungsmischung nach", sagte der Rathauschef. Doch bevor ein teures Planungsverfahren eingeleitet wird, sollen zunächst alle Vorschläge geprüft werden. Im Zuge des Verfahrens will man sich ebenfalls Gedanken über einen Ausbau der Kinderbetreuung im Kloster machen. In dem Gebäude gibt es bereits eine Kinderkrippe, die laut Malterer sehr gut angenommen wird. Nun gibt es Überlegungen, das Kinderhaus eventuell auf den Klosterparkplatz zu verlegen und zu erweitern.

Auf diese Weise wäre am bisherigen Grundschulstandort mehr Platz. "Mit unseren neuen Möglichkeiten lohnt es sich, diesen Standort ebenfalls zu untersuchen", betonte der Rathauschef. Denn die Bausubstanz des Gebäudes aus dem Jahr 1986 ist Malterer zufolge "hervorragend".

Zusammen mit einem Architekten soll der Schulstandort nun erneut vor Ort geprüft werden. Die Ideen soll der Fachmann anschließend mit Hilfe von Skizzen konkretisieren. In diese Überlegungen könnten laut Markus del Fabbro (BLB) auch Ideen für eine "Schnellentlastung" der Grundschule einbezogen werden.

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