Bernried:Beitrag für Sportverein steigt

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SV Bernried muss Unterhalt der neuen Halle finanzieren

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Bernried

Der Sportverein Bernried kommt um eine Beitragserhöhung nicht herum. Der Grund sind die Unterhaltskosten der neuen Sporthalle, die der Verein zum Teil mitfinanzieren muss. Zudem gehen die Einnahmen aus der Papiersammlung rasant zurück. "Ich hoffe, dass es nicht der Beginn einer Serie von Beitragserhöhungen ist", befürchtete der Vorsitzende Michael Kröninger auf der Jahreshauptversammlung des Vereins am Freitagabend.

Der Vereinschef legte eine erste Hochrechnung zu den Nebenkosten der Sporthalle vor, die seit drei Monaten in Betrieb ist. Demnach betragen die voraussichtlichen Unterhaltskosten rund 10 000 Euro im Jahr, geschätzt waren sie auf 15 000 Euro. Laut der Vereinbarung mit der Gemeinde muss der Verein davon 6000 Euro übernehmen. Auch wenn die Kosten für den Sportbetrieb nach Angaben von Schatzmeisterin Monika Schiebel gleichgeblieben sind, so kommt der Unterhalt für die Halle als neuer Kostenfaktor hinzu. Um eine sichere Finanzierung zu gewährleisten schlug Kröninger deshalb eine moderate Beitragserhöhung von "einem Halleneuro pro Monat" vor, also zwölf Euro pro Jahr. Im Vergleich mit den Nachbarvereinen kämen die rund 700 Mitglieder immer noch gut weg, erklärte er. Wie Walter Westermeier vorrechnete, würde das bei den Kindern jedoch einer Erhöhung um 100 Prozent entsprechen. Er schlug daher vor, dass der Beitrag für die rund 200 Kinder lediglich um sechs Euro erhöht werden sollte. Die Mitglieder stimmten dem Vorschlag mehrheitlich zu. Künftig müssen Kinder 18 Euro zahlen, Jugendliche 36 Euro, Erwachsene 60 Euro und Rentner 40 Euro.

Ein weiteres finanzielles Loch tut sich auf bei der Papiersammlung, die der verein regelmäßig übernimmt. Nach Angaben des stellvertretenden Vorsitzenden Andreas Lüdtke hat der Verein mit der Aktion bislang jährlich bis zu 7000 Euro eingenommen. Allerdings hatten sich in letzter Zeit immer weniger Mitglieder an dem ehrenamtlichen Einsatz beteiligt, so dass die Arbeit künftig nicht mehr zu stemmen sei, so Lüdtke. Das nahm Bürgermeister Josef Steigenberger als Anlass für einen Appell. Er betonte, dass die Kommune einen hohen finanziellen Beitrag für den Sportverein leiste. Wenn die Gemeinde weiter fördern und unterstützen solle, müssten auch die Mitglieder mitmachen, sagte er. "Wenn wir die Papiersammlung nicht in den Griff kriegen, ist die nächste Beitragserhöhung unausweichlich", brachte ein Mitglied die Problematik auf den Punkt. Letztendlich wurde die Debatte zur künftigen Organisation der Papiersammlung auf einen späteren Zeitpunkt vertagt.

Wenngleich die Mitglieder einen hohen Anteil an Eigenleistung für die neue Sporthalle erbracht hatten, können sie sich nicht ausruhen. Denn im nächsten Schritt steht die Sanierung des Vereinsheims an. Wie Steigenberger erklärte, ist das in die Jahre gekommene Gebäude "energetisch eine Katastrophe". Daher müssten schon bald Überlegungen zur Zukunft des Vereinsheims angestellt werden. Zunächst aber wurde gratuliert: Zahlreiche Mitglieder wurden auf der Versammlung für ihre langjährige Mitgliedschaft, darunter Ulrich Sedlmaier für 60 Jahre, Altbürgermeister Walter Eberl und Josef März für 50 Jahre sowie Doris Armstark, René Bergeaud, Barbara Hörmann, Josef Meinel und Johann Rebasch für 40 Jahre.

© SZ vom 09.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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