Berg :Brandanschlag auf Windrad

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Auf eines der vier Windräder in der Gemeinde Berg ist ein Anschlag verübt worden. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Unbekannte Täter versuchen nachts, die Anlage zu entzünden. Sie richten einen Sachschaden von rund 10 000 Euro an.

Von Christian Deussing, Berg

Unbekannte Täter sind in der Nacht zum Sonntag in eine der vier Windkraftanlagen in der Gemeinde Berg eingedrungen und haben im Turm versucht, mit Brandbeschleunigern die Anlage zu entzünden. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilte, hatten die Unbekannten mit einem Trennschleifer die Eisentür zum Turm aufgebrochen. Der Sabotagealarm sei gegen 3.15 Uhr ausgelöst worden, woraufhin sich das Windrad ausgeschaltet habe, so die Polizei.

Das Feuer sei erloschen, bevor es auf Teile des Kraftwerks übergreifen konnte und somit womöglich einen Millionenschaden verursacht hätte, berichtete ein Sprecher des Polizeipräsidiums. Der Sachschaden wird auf 10 000 Euro geschätzt. Es werde geprüft, ob die Tat der Serie mit Anschlägen auf die Kritische Infrastruktur in München und Umgebung zuzuordnen sei, mit der die Ermittlungsgruppe „Raute“ in München befasst ist. Doch nach bisherigen Erkenntnissen passe dieser Brandanschlag nicht unbedingt in das Bild der Serie, bei der unter anderem Baumaschinen und Handymasten angezündet worden sind.

Damit habe er nicht gerechnet, diese Tat sei sehr beunruhigend, sagt der Berger Bürgermeister Rupert Steigenberger (BG), dessen Gemeinde seit neun Jahren die vier Windräder an den Wadlhauser Gräben betreibt, um auf diese Weise umweltfreundlich Strom zu erzeugen. Man müsse sich jetzt Gedanken darüber machen, nach dieser versuchten Sabotage die Anlagen noch besser zu sichern, sagt Steigenberger.

Das sieht der betroffene Geschäftsführer vom Ingenieurbüro für erneuerbare Energien, Robert Sing, genauso. Es sei geplant, nun zusätzliche Alarmanlagen und eine dauerhafte Videoüberwachung zu installieren, kündigt Sing an. Bei der Sachbeschädigung sei aber zum Glück die Technik „nicht beeinträchtigt worden“, erläutert er.

Noch sichern Ermittler die Spuren am Tatort. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck bittet um sachdienliche Hinweise und mögliche Zeugen, sich unter der Telefonnummer 08141/612-0 zu melden.

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