Berg:Schorn - fast kein Problem

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Gemeinde wünscht sich aber Anbindung an die Autobahn

Von Katja Sebald, Berg

Auch die Gemeinde Berg hat ein Schreiben der Stadt Starnberg erhalten, in dem sie "im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange" um eine Stellungnahme zum Bebauungsplan "Campus Starnberg Schorn" gebeten wird. Anders als in Schäftlarn, wo sich der Gemeinderat geschlossen gegen das geplante Gewerbegebiet ausgesprochen hatte, folgten in Berg am Dienstagabend knapp zwei Drittel der anwesenden Räte der Beschlussvorlage der Gemeindeverwaltung, nach der lediglich um eine Anbindung an die Garmischer Autobahn oder eine anderweitige Ableitung des Verkehrs gebeten werden soll.

Auf dem "Campus Starnberg Schorn" an der Autobahn A 95 soll ein neuer Gewerbestandort auf 47 Hektar entstehen, von denen nur ein Teil bebaut werden soll. "Bei der Ansiedlung stehen innovative Betriebe mit zukunftsfähigen Arbeitsplätzen im Fokus", so die Beschlussvorlage. 3000 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Die Gemeindeverwaltung ist der Meinung, dass Berg durch die Planung der Stadt Starnberg nicht in ihrer Planungshoheit beeinträchtigt werde. Es könne lediglich zu einer Verschärfung der Verkehrssituation in Percha kommen. Bürgermeister Rupert Monn appellierte an die Räte: "Wir sollten uns nicht einmischen, wenn es uns nicht direkt betrifft." Auch die Zufahrt zur Internationalen Schule in Buchhof könne seiner Meinung nach künftig über einen Halbanschluss für den "Campus Schorn" an die Autobahn erfolgen.

Bei weitem nicht alle Gemeinderäte wollten dieser Ansicht folgen. Franz Gastl-Pischetsrieder (CSU) sprach sich nach dem Vorbild Schäftlarn gegen das Gewerbegebiet aus und berief sich dabei auf die Einwände der Naturschützer und der Landwirte, die er in der Presse gelesen habe. Es bedeute einen weiteren Flächenfraß, sagte er, und die Region brauche die zusätzlichen Arbeitsplätze nicht, im Gegenteil: Sie würden den Druck auf den Wohnungsmarkt nur noch erhöhen.

Auch Julia Galloth als Vertreterin der Grünen sprach sich grundsätzlich gegen das Projekt aus. Letztlich würde es nur dazu führen, dass "noch mehr Münchner an den See drücken". Sissi Fuchsenberger (SPD), Gemeinde- und Kreisrätin, verwies darauf, dass der geplante "Campus Starnberg Schorn" auch im Kreisrat mit Vehemenz diskutiert werde, nicht zuletzt wegen der notwendigen Entnahme aus der Landschaftsschutzgebiet. Abgestimmt wurde jedoch nur über den von der Verwaltung vorbereiteten Beschluss, der mit sechs Gegenstimmen von insgesamt 17 angenommen wurde.

© SZ vom 21.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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