Berg:Remise ohne Genehmigung

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An seine dreigeschossige Reithalle in Assenhausen hat Klaus Gröber eine Remise (links) angebaut. Das Landratsamt verlangt eine Genehmigung. (Foto: Arlet Ulfers)

Gemeinderat lehnt nachträgliche Sanktionierung eines Anbaus an Reithalle ab

Von Sabine Bader

BergErneut gibt es Ärger um die Reithalle des ehemaligen CSU- Landtagsabgeordneten Klaus Gröber in Assenhausen: Dieser hat eine Remise an das dreigeschossige Gebäude angebaut, ohne jedoch die Behörden um Erlaubnis zu fragen. Darum war der Bau am Dienstagabend einmal mehr Gegenstand der Debatte im Berger Gemeinderat. Mit großer Mehrheit lehnte das Gremium die nachträgliche Sanktionierung des mutmaßlichen Schwarzbaus mit dem Verweis ab, Gröber müsse zuvor die Privilegierung des Anbaus durch das Amt für Landwirtschaft nachweisen.

Bereits im Januar 2017 hatte das Landratsamt Starnberg den Bau Gröbers eingestellt, weil dieser laut Behörde fast 1,50 Meter höher geraten sei als genehmigt. Er habe "mit einem Schwarzbau nichts am Hut", hatte der Bauherr dagegen seinerzeit im Gespräch mit der SZ betont. Die Differenz von 1,49 Meter sei vielmehr ein Fehler des damaligen Vermessers gewesen, sodass die falschen Werte Eingang ins Vermessungsprotokoll gefunden hätten. So war es letztlich auch - woraufhin die Behörde ihren Baustopp wieder aufhob.

Die Frage, einen Baustopp zu verhängen, stellt sich für die strittige Remise ohnehin nicht, weil diese ja bereits steht. "Ich bin davon ausgegangen, dass das Bauwerk als landwirtschaftliche Maßnahme anzeige- und genehmigungsfrei ist, da es als Kellerraum nur von einer Seite sichtbar ist und sich in das Gesamtobjekt einfügt", schreibt Gröber jetzt an die Gemeinderäte. Doch der Brief überzeugte die meisten Gemeinderäte nicht: Sie lehnten ab. Gemeinderat Rupert Steigenberger (BG) hob in seiner Stellungnahme noch einmal hervor, dass Gröber bereits beim Hallenbau nicht bereit gewesen sei, die kleinere Reithalle auf seinem Grundstück abzubrechen.

In seinem nachträglichen Bauantrag hatte der Bauherr nun angegeben, er lagere in dem 88 Quadratmeter großen Anbau Kutschen und landwirtschaftliche Geräte. Die neue Reithalle war bereits ohne Anbau 22 Meter breit und fast 55 Meter lang. Mit ihren drei Geschossen dürfte sie ohnehin ein Novum in der Gemeinde Berg darstellen. Da sich die Halle im Hang befindet, treten die drei Geschoße aber nur auf der Ostseite in Richtung Staatsstraße in voller Höhe in Erscheinung.

In dem Gebäude sind neben der Reithalle auch zehn Pferdeboxen, Abstellflächen für Traktoren und Landmaschinen sowie ein Heulager untergebracht. Klaus Gröber war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

© SZ vom 28.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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