Berg:Preisträger gesucht

Berg: Zuletzt gab es die Auszeichnung für die Sanierung der Villa Rambaldi in Unterallmannshausen.

Zuletzt gab es die Auszeichnung für die Sanierung der Villa Rambaldi in Unterallmannshausen.

(Foto: Manfred Hummel/OH)

Ostuferschutzverband vergibt Auszeichnung für behutsam renovierte Baudenkmäler

Der Gabriel-von-Max-Denkmalpreis ist längst zur Institution geworden, der Ostuferschutzverband vergibt ihn heuer zum fünften Mal. Natürlich ist es schwer zu ergründen, wie viele Eigentümer alter Häuser bewogen hat, ihr Domizil für diese Auszeichnung am Starnberger See behutsam herzurichten. Doch aktuelle Beispiele wie die Renovierung der berühmten Himbsel-Villa in Leoni oder die Instandsetzung eines alten Wohnhauses im Münsinger Ortsteil Wimpasing zeigen, dass die Achtung vor ortsbildprägenden Bauten noch immer vorhanden ist. Bei den Kommunalpolitikern stößt der Preis ohnehin auf große Zustimmung. Hilft er doch - angesichts eines zahmen Denkmalschutzgesetzes und dementsprechend zurückhaltender Behörden - ,den Erhalt alter Häuser oder Parklandschaften immer wieder ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Die Villenkultur ist schließlich typisch für den Starnberger See. Es waren Münchner Künstler, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Landschaft als reizvolles Motiv entdeckten und zum Teil sesshaft wurden. Deren Bilder lockten wiederum die Städter in die Sommerfrische. Erste Sommerhäuser entstanden. Mit den Jahren wuchsen sie sich zu prächtigen Villen aus.

Ein negatives Beispiel ist dagegen in der Seestraße in Ammerland zu besichtigen. Die einstige Villa des Affenmalers Gabriel von Max (1840 bis 1915), der dem Denkmalpreis seinen Namen gab, gammelt still vor sich hin. Münsings Bürgermeister Michael Grasl (FW) spricht vom "traurigsten Kapitel der Villengeschichte am Starnberger See". Im Frühjahr dieses Jahres reichten die Eigentümer den dritten Antrag auf Abbruch ein, nachdem Anfang 2012 der zweite Antrag abgelehnt worden war. Inzwischen sind außen die Holzbrüstungen verfallen, sprießt Gras auf dem Dach der Veranda.

Bleiben als Hoffnung nur die positiven Beispiele, wie sie der Gabriel-von-Max-Denkmalpreis würdigt. Erste Preisträger waren Katharina und Josef Strobl aus Weipertshausen für Sanierung und Erhalt des Gorithoma-Hofes aus dem 17. Jahrhundert. Werner Döttinger erhielt 2016 die Skulptur eines sitzenden Affen mit der Miniatur der Max-Villa für die Rettung des Ammerlander Schlosses. Im Juni dieses Jahres nahm die kürzlich gestorbene 103-jährige Maria-Gabriele von Nagel zu Aichberg die Auszeichnung für die gleichnamige Eigentümergemeinschaft entgegen. Objekt war die denkmalgeschützte Villa Rambaldi, das ehemalige Jägerhaus des Schlosses Unterallmannshausen.

Nun suchen Vorsitzende Ursula Scriba und der Ostuferschutzverband den nächsten Preisträger. Aus den eingegangenen Vorschlägen wird eine Fachjury dann den Preisträger ermitteln. Sie bewertet die fachliche, ästhetische und ökologische Qualität, die Bedeutung des Gebäudes und die Kreativität der Besitzer.

Vorschläge können bis 31. Dezember 2018 schriftlich und mit einer kurzen Begründung bei der Geschäftsstelle des OSV, c/o Ursula Scriba, Lerchenweg 3, 82541 Münsing, eingereicht werden

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: