Mückenplage:„Wir Berger Bürger sind verzweifelt“

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Eine Mücke saugt Blut aus dem Arm eines Mannes. Die Insektenstiche plagen derzeit auch viele Berger. (Foto: Patrick Pleul/dpa)

Berger Gemeinderat will nach großem Interesse an Petition noch einmal Expertenmeinung zur Insektenbekämpfung einholen.

Von Sabine Bader, Berg

Der Leidensdruck der Berger Bürger ist hoch. Ja, sie leiden im wahrsten Sinne des Wortes unter der momentanen Mückenplage. Wann immer die Leute in Höhenrain, Allmannshausen, Sibichhausen und anderen Berger Ortsteilen vor die Haustür treten, jagt ein regelrechter Schwarm von Blutsaugern hinter ihnen her. „An einen Aufenthalt im Freien ist gar nicht zu denken“, heißt es darum in der Online-Petition die Anwohner gestartet haben, denn ihre „Gärten sind von dunklen Wolken von Mücken belagert“. Und weiter schreiben die Petenten: „Wir Berger Bürger sind verzweifelt und wollen unsere Lebensqualität zurück!“

Kein Wunder, dass die Online-Petition „Bekämpft die Mückenplage in Berg!“ bereits jetzt, eine Woche nach ihrem Start, mehr als 1000 Unterstützer gefunden hat, an die 900 davon aus Berg selbst. Lediglich 260 Berger hätten ausgereicht, um zu fordern, dass die Gemeinde „unverzüglich Experten zum Thema zu Rate“ zieht und „Lösungen umsetzt“, wie es in der Petition heißt, die sich im Internet unter www.openpetition.de/petition/online/bekaempft-die-mueckenplage-in-berg findet.

Dass das Thema in Berg alles andere als neu ist, machte Rathauschef Rupert Steigenberger (BG) gleich zu Beginn der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend deutlich. So haben sich die Ratsmitglieder bereits in den Jahren 2010, 2011, 2016, 2017 und 2020 jeweils explizit mit der Insektenbekämpfung in der Gemeinde beschäftigt und sich die Köpfe darüber heiß geredet. Es gab Ortsbegehungen und Expertengespräche. Gleichwohl will sich die Gemeinde nun noch einmal bei anderen Kommunen umhören, wie diese mit dem Problem umgehen und noch eine weitere Expertenmeinung einholen.

Der Staudamm in der Sibichhauser Straße in dient gemeinsam mit einem weiteren Damm dazu, dass der Lüßbach die angrenzenden Ortschaften nicht mehr überflutet. (Foto: Nila Thiel)

„Aber gegen die Mücken im Moment können wir nichts mehr tun“, stellte Steigenberger klar. Da sei man vorwiegend auf die herkömmlichen Mückenmittel aus den Apotheken angewiesen. Es gehe aber jetzt um Strategien für die Zukunft. Vielleicht gäbe es neue Möglichkeiten jenseits des Insektizids BIT (Bacillus thuringiensis israelensis). Trotz der derzeitigen Mückenplage und der zunehmenden Starkregenereignisse, sind sich die Gemeinderäte einig: Drainagen im Filz bei Allmannshausen sind für sie keine Option, da sie zur Entwässerung und damit zur Zerstörung des geschützten Hochmoors führen würden.

Fazit am Ratstisch: In das künftige Konzept zur Mückenbekämpfung sollen auch die Berger Bürger eingebunden werden. Denn nach starken Regenfällen sei es erforderlich, dass viele Leute in einem eng begrenzten Zeitraum gemeinsam gegen die Tiere vorgehen.

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