Süddeutsche Zeitung

Berg:Mehr Grün

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Pläne für Sozialwohnungen werden nachgebessert

Von Sabine Bader, Berg

Der Beste macht das Rennen. Das ist gemeinhin der Sinn von Architektenwettbewerben. Auch der Verband Wohnen arbeitet so und hat für sein Sozialprojekt "Wohnzentrum Osterfeld" zwischen Aufkirchen und Aufhausen einen europaweiten Wettbewerb ausgelobt. Sieben Büros reichten Entwürfe ein, berichtete Wolfgang Robl, Architekt und Technischer Leiter des Verbands, am Dienstagabend im Berger Gemeinderat. Nur drei von ihnen hätten den Vorgaben entsprochen. Richtig glücklich war die Kommission, die aus Gemeinde- und Verbandsvertretern besteht, aber auch mit den verbliebenen drei Entwürfen nicht. Die Kritikpunkte reichen von der Situierung der Bauten und der Höhenentwicklung bis hin zu einem "barackenartigen Charakter", den man einem der Pläne attestierte.

Einzig der Vorschlag des Büros Grassinger und Emrich aus München fand in den Augen der Kommission Gnade. Denn die Kritikpunkte ließen sich "heilen", hieß es. Den Heilungserfolg soll Manuela Skorka vom gleichnamigen Architekturbüro bringen, die den Bergern auch von einem Bauvorhaben auf Gut Biberkor ein Begriff ist. Ihre Verbesserungsvorschläge fanden einhellige Zustimmung zum Städtebaulichen Rahmenplan. Sie beinhalten unter anderem, dass der öffentliche Grünzug im südlichen und westlichen Grundstücksbereich freigehalten bleibt und ein Weg zur nahen Kapelle geschaffen wird. Das Ensemble mit seinen 30 Wohnungen soll möglichst aufgelockert wirken und in drei U-förmig angeordneten Gebäuden untergebracht sein. Das Nördliche und das Westliche plant man dreigeschossig, das Südliche zweigeschossig. Erschließen will man die Wohnungen über Laubengänge. Das sei kostengünstig und optisch ansprechend, hieß es.

Grundlage für die Überlegungen Skorkas sind nach wie vor die Entwürfe des Büros Grassinger und Emrich. "Ich mache keinen Gegenentwurf", stellte sie zu Beginn ihrer Präsentation klar. Sie binde die Bauten lediglich städtebaulich besser ein. Kritik gab es dennoch. Andreas Ammer (QUH) monierte die verbaute Sicht Richtung Osten und sprach von einem "einmalig schönen Punkt." Bürgermeister Rupert Monn sah das Ganze eher pragmatisch: "Einen Tod müssen wir sterben." Schließlich würde günstiger Wohnraum geschaffen. Derzeit betreibt der Verband allein in Berg 120 Wohnungen, im ganzen Landkreis sind es mehr als 2300.

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Quelle:
SZ vom 12.04.2018
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