Berg:Kontrastreiches Programm

Berg: Ab in den Stollen heißt es am Samstag für die Berger mit ihren Freuden aus Phalsbourg.

Ab in den Stollen heißt es am Samstag für die Berger mit ihren Freuden aus Phalsbourg.

(Foto: Salzbergwerk Berchtesgaden)

Die Freunde aus Phalsbourg beehren die Gemeinde Berg

Von Sabine Bader, Berg

Für die französischen Freunde war es ein Wochenende der Kontraste, wie es Phalsbourgs Bürgermeister Dany Kocher trefflich beschreibt: "Höhe, Tiefe, Sonnenbrille, Regenschirm, helles, dunkles Bier." Mit der Höhe meinte Kocher die Windräder, die Bergs Freunde aus Phalsbourg besonders beeindruckten. Die meisten hatten damit gerechnet, dass im Fuß der Anlage, die Bergs Bürgermeister Rupert Monn den Gästen zeigte, ein bis zwei Menschen Platz haben und nicht eine so große Gruppe. "Ich war ganz sprachlos", sagt Elisabeth Janes. Sie ist seit vielen Jahren mit von der Partie, wenn Partnerschaftsvisiten anstehen und hat das Treffen auf französischer Seite maßgeblich mitorganisiert. Seinem Amtskollegen Kocher schenkte Monn ein kleines Modellwindrad, das sich bei Taschenlampenlicht zu drehen beginnt.

Mit der Tiefe meinte Kocher natürlich den Besuch am Samstag im Salzbergwerk Berchtesgaden. "Das ist schon ein super Erlebnis", sagt Bergs Geschäftsleiter Benjamin Bursic. Mit Loren fahren die 28 Gäste und 20 Berger hinab in den Stollen. Seit 1517 wird im Berchtesgadener Bergwerk Salz abgebaut. Und das wird wohl noch 30 bis 40 Jahre so bleiben, dann ist die Salzader erschöpft. Früher schafften es die Bergleute, nur eine Strecke von sechs Zentimetern am Tag zu graben, heute mit modernen Geräten sind es stolze zwei Meter. Wer in die Tiefe fährt, bekommt übrigens auch eine tolle Lichtshow geboten.

Wer hätte gedacht, dass die Partnerschaft zwischen Berg und Phalsbourg einmal so fest und freundschaftlich wird? Was vor 25 Jahren als gegenseitiges Beschnuppern begann und um das Jahr 2000 knapp am jähen Ende vorbeischrammte, ist heute inniger denn je - wie schön. Genau dafür sind Städtepartnerschaften da. Und in diesen politisch unsicheren Zeiten ist es wichtiger denn je, dass man seine Nachbarn kennt und weiß, wie sie ticken. Das hilft im extremen Fall, vielleicht sogar Kriege zu verhindern. Doch darum geht es am Wochenende natürlich nicht. Im Gegenteil. Es herrscht ausgelassene Stimmung. Man feiert ganz einfach das Wiedersehen, zumal die Gäste den Freundschaftsbesuch im vergangenen Jahr wegen Terminschwierigkeiten bedauerlicherweise absagen mussten.

Ach ja, so spannend es in Berchtesgaden auch war: Die Gäste saßen an diesem Wochenende ein wenig zu viel im Bus, wie sie selbst anmerkten. Und am Starnberger See gibt es für sie ja auch noch eine Menge zu entdecken. Foto: Salzbergwerk Berchtesgaden

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: