Berg:Entlastung für Angehörige

SPD informiert über Pflegesituation in Berg

Von Sabine Bader, Berg

In den eigenen vier Wänden zu bleiben, solange es geht, das ist der Hauptwunsch vieler pflegebedürftiger Senioren. In Berg werden ältere Bürger von den 16 Mitarbeiterinnen des Kranken- und Altenpflegevereins und von privaten Pflegediensten betreut, die, wenn nötig, mehrmals am Tag vorbeischauen. Von großer Bedeutung für die Gemeinde ist auch das Wohnzentrum Etztal, in dem rund 35 Senioren in eigenen Wohnungen leben. Dort unterhält der Kranken- und Altenpflegeverein sein Büro, es gibt den Erzählkreis im "Café Vergissmeinnicht", Filmabende oder den Demenz-Helferkreis, dessen Mitarbeiterinnen ehrenamtlich bedürftige Senioren im ganzen Gemeindegebiet stundenweise betreuen und damit ebenfalls die Angehörigen entlasten. Man muss übrigens nicht Mitglied im Kranken- und Altenpflegeverein sein, um in den Genuss der Pflegeleistungen zu kommen, erklärte Bürgermeisterkandidat Rupert Steigenberger, der auch Vorstandsmitglied im Kranken- und Altenpflegeverein ist, bei einer Veranstaltung über die Pflegesituation in Berg. Die SPD hatte dazu die Bürger ins evangelische Gemeindezentrum eingeladen.

Demnächst wird von einem privaten Pflegedienst auch eine Tagespflege in Percha mit 35 Plätzen eröffnet. Ein Angebot, das eine Lücke am Ostufer des Starnberger Sees schließe, hieß es. Im Rahmen der Diskussion wurde auch deutlich, dass es im Landkreis Starnberg noch an Kurzzeitpflege-Einrichtungen mangelt, in denen Pflegebedürftige stationär einige Tage und Wochen versorgt werden, wenn die Angehörigen über einen längeren Zeitraum ausfallen sollten.

Das Grundproblem, so hieß es, bleibe aber der Mangel an Fachkräften in der Pflege. Und gerade in reichen Regionen wie dem Fünfseenland sei der Bedarf an Pflegeleistungen hoch, weil hier viele ältere Menschen leben, sagte die Berger SPD- Gemeinderätin Sisi Fuchsenberger, die auch Mitglied im Sozialausschuss des Kreistages ist und den Abend moderierte. "Die benötigten Pflegekräfte verdienen zu wenig, um sich das Wohnen im teuren Landkreis Starnberg leisten zu können." Darum ist es für Fuchsenberger auch unerlässlich, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Das sei eine dauerhafte Aufgabe für die Kommunen, sagte sie.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: