Berg:Die Quadratur des Kreises

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In der Berger Ortsmitte sollen Wohnungen, Arztpraxen, Läden und ein kleiner Platz zum Verweilen entstehen

Von Sabine Bader, Berg

Es ist schon ein Kunststück, das sich der Architekt und Stadtplaner Peter Höldrich da vorgenommen hat. Er macht es sich zur Aufgabe, für einen Grundeigentümer eine beträchtliche Fläche in der Berger Ortsmitte, gegenüber der Apotheke, so zu überplanen, dass sowohl Wohnbebauung, Arztpraxen und Läden, als auch ein Platz mit Sitzgelegenheiten entstehen kann, der zum Verweilen einlädt. Keine leichte Aufgabe, das steht fest.

Ein "grünes Einfallstor" stellen sich die Gemeinderäte vor. Und sie legen großen Wert darauf, dass der Brunnen erhalten bleibt. Das verdeutlichte Bürgermeister Rupert Monn in der Sitzung des Berger Gemeinderats am Dienstagabend noch einmal. "Die Gemeinde übt für den Brunnenplatz das Vorkaufsrecht aus", sagt er.

Höldrich stellte in der Sitzung das geänderte Projekt noch einmal sehr vorsichtig vor. Um zwei Veränderungen im Bebauungsplan bittet er die Gemeinderäte allerdings. Er hätte gerne, dass einer Erweiterung der Tiefgarage ebenso zugestimmt wird, wie die Bauhöhe von acht auf 8,5 Meter zu erhöhen. Letzteres bringe nicht mehr Miete ein, sondern wirke sich lediglich auf die Raumhöhe der Läden und Praxen aus, hieß es. 31 Parkplätze sind von der Gemeinde für das Bauvorhaben gefordert, 23 davon will man unterirdisch unterbringen. Hoffnungen auf eine Gastronomie musste der Grundeigentümer allerdings zerstreuen. "Das wird nicht möglich sein", bekannte er in der Sitzung. Die Dritte Bürgermeisterin Elke Link (QUH) findet die Entwicklung dennoch auf jeden Fall positiv. Und ähnlich sahen es auch etliche Kollegen anderer Fraktionen. Zwar gab es in der Sitzung nichts abzustimmen. Der Vortrag des Architekten diente lediglich zur Kenntnisnahme.

Es ist im Übrigen nicht das erste Mal, dass sich der Gemeinderat mit diesem Bauvorhaben beschäftigt. 2015 bereits war der entsprechende Bebauungsplan "Postgasse" beschlossen worden. Die Verhandlungen mit dem ehemaligen Eigentümer und dessen Anwalt hatten sich in der Vergangenheit als außerordentlich schwierig erwiesen. Doch jetzt ist das Grundstück verkauft und der neue Eigentümer stark an einer Zusammenarbeit mit dem Berger Gemeinderat interessiert, hat man im Rathaus festgestellt. So verkauft er der Kommune auch den Grundstücksteil mit der Brunnenanlage. Er hat sich überdies bereit erklärt, den Platz auf seinem Grund auf seine Kosten zu bepflanzen. Ein diesbezüglicher Notarvertrag ist bereits unterzeichnet.

© SZ vom 27.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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