Coronavirus am Starnberger See:Rathausspitze in Quarantäne

Berg: Rathaus

Für Besucher ist das Berger Rathaus bis auf Weiteres geschlossen.

(Foto: Nila Thiel)

Weil sich in Berg der Geschäftsleiter angesteckt hat und der Bürgermeister zu Hause bleiben muss, bleibt die Verwaltung geschlossen. Auch Sitzungen müssen abgesagt werden.

Von Sabine Bader

Die Führungsspitze des Berger Rathauses befindet sich seit Montag in Quarantäne. Der Grund: Geschäftsleiter Eric Fiedler hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Da Bürgermeister Rupert Steigenberger und Kämmerer Florian Bendele als Erstkontakte gelten, dürfen auch sie ihr häusliches Umfeld nicht verlassen.

Für Besucher ist das Berger Rathaus bis auf Weiteres geschlossen. Alle persönlichen Termine mit Mitarbeitern sind abgesagt, neue können derzeit nicht vereinbart werden, heißt es von Seiten der Behörde. Per E-Mail und telefonisch sind die Mitarbeiter aber nach wie vor erreichbar. Die für diesen Dienstag, 13. April, anberaumte Sitzung des Gemeinderats im Aufkirchener Gasthof "Die Post" muss entfallen und wird in zwei Wochen am Dienstag, 27. April, nachgeholt. Entfallen muss auch die Sitzung des Ausschusses für nachhaltige Entwicklung, die für Dienstag, 20. April, terminiert war.

Geschäftsleiter Eric Fiedler geht völlig offen mit dem Problem um. "Ich bin positiv auf das Coronavirus getestet worden", sagt er im Gespräch mit der SZ. Er sei über Ostern mit seiner Familie bei Verwandten in Thüringen gewesen, dort habe er sich infiziert. Als der betroffene Verwandter von seiner Erkrankung erfuhr, habe dieser sofort die Münchner Verwandtschaft informiert. Beim Test stellten sich laut Fiedler dann er selbst und ein weiteres Familienmitglied als positiv heraus. Bereits am Donnerstag hatte Fiedler im Rathaus Bescheid gegeben und sich, wie er sagt, wegen Kopfschmerzen krank gemeldet. Mittlerweile gehe es ihm und seiner Familie aber wieder gut. Sie befinden sich bis auf Weiteres in ihrer Wohnung in München in häuslicher Quarantäne.

Bevor der Geschäftsleiter von seiner Infektion mit dem Coronavirus erfuhr, hatte am vergangenen Dienstag im Vorgriff der Gemeinderatssitzung eine Videokonferenz zum geplanten Rathausneubau mit Architekt, Projektsteuerer und dem Arbeitskreis des Projekts stattgefunden. Fiedler, Rathauschef Steigenberger und Bendele waren mit weiteren Mitarbeitern hierfür im Sitzungssaal zusammengekommen - "auf Abstand, mit Lüften", wie Steigenberger sagte. Ein Teil von ihnen habe auch Masken getragen. Da die Sitzung rund eine Stunde gedauert habe, gelten die Teilnehmer als Erstkontakt und müssen in Quarantäne.

Die sechs Rathausmitarbeiter ließen sich am Montag testen. Alle anderen Mitarbeiter haben sich am Montag via Schnelltest untersuchen lassen und seien laut Steigenberger negativ gewesen. Ohnehin habe man sich im Rathaus kürzlich auf eine Teststrategie verständigt. So soll die Belegschaft künftig einmal pro Woche getestet werden: Immer donnerstags ist dann in der Berger Verwaltung Schnelltesttag. Steigenberger erklärt: "Doch jetzt hat uns die Realität schneller eingeholt, als uns lieb ist."

Übrigens, selbst wenn Steigenberger und Bendele sich nicht angesteckt haben und ihre PCR-Tests negativ ausfallen sollten, gilt für sie dennoch eine zweiwöchige häusliche Quarantänepflicht. Die Stellung in der Führungsetage des Berger Rathauses hält in dieser Zeit Bauamtsleiterin und stellvertretende Geschäftsführerin Beatrix Neubert. Sie hatte keinen direkten Kontakt zu ihren Kollegen, da sie erst jetzt aus ihrem Osterurlaub zurückgekommen ist. An der fraglichen Konferenz zum Rathausneubau hatte sie davor auch nicht teilgenommen.

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