Die Gemeinde Berg will ihre Bürger künftig stärker als bisher in die politischen Prozesse einbinden. "Um die herausfordernden Aufgaben unserer Zeit effektiv bewältigen zu können, werden vielfältiges Know-How, kreative Ideen und tatkräftiges Engagement von allen Teilen unserer Gesellschaft gebraucht", schreibt Erik Fiedler, Geschäftsleiter im Rathaus, in einer Pressemitteilung. Aus diesem Grund ruft die Gemeinde zwei Arbeitskreise ins Leben, die sich mit den Themen "Umweltschutz" und "Mobilität" auseinandersetzen. Dort sollen Projekte erdacht und entwickelt werden, die im besten Fall nach Genehmigung durch den Gemeinderat auch gemeinsam umgesetzt werden können, heißt es aus den Rathaus.
Als Bindeglieder zwischen den Arbeitskreisen und den Ausschüssen für "nachhaltige Entwicklung" und "Mobilität" fungieren die Gemeinderäte Verena Machnik (Grüne) und Jonas Goercke (QUH). Wegen der Corona-Pandemie muss die Bürgerbeteiligung erst einmal online starten. Die Auftaktveranstaltung findet am Donnerstag, 11. Februar, 19.30 Uhr, statt.
Einer, dem in Sachen Bürgerbeteiligung so leicht keiner etwas vormacht, ist der ehemalige Bürgermeister von Weyarn, Michael Pelzer. Ihn haben die Initiatoren als Gastredner für die Auftaktveranstaltung gewinnen können. Pelzer war von 1990 bis 2014 Rathauschef der 4000-Einwohner-Gemeinde im Landkreis Miesbach. In Weyarn gibt es längst eine "Mitmach-Satzung" und im Rathaus sogar ein eigenes "Mitmachamt", das Vorbild für andere Städte und Gemeinden ist. So ist unter der Beteiligung der Weyarner Bürger auch die Grund- und Teilhauptschule des Ortes entstanden. Ganz nach dem Motto: "Ein Dorf baut seine Schule". Die Bürger (Lehrer, Eltern und Schüler) planten, gestalteten, machten Vorschläge zur Verbesserung funktionaler Abläufe in der Schule und brachten Ideen zur Gestaltung ein. Sie berieten darüber, wie die Schule außerschulisch genutzt werden könne, und halfen mit viel Eigenleistung mit. Denn Pelzer stand in seiner Zeit als Rathauschef auf dem Standpunkt: "Es ist falsch, zu glauben, dass der gesammelte Sachverstand einer Gemeinde in einem gewählten Gremium sitzt. Und es ist dumm, auf die vielen Menschen in der Gemeinde, die Wissen, Kompetenzen und Ressourcen haben, zu verzichten."
Damit spricht er der Berger Grünen-Politikerin Verena Machnik aus der Seele. Sie hofft, dass sich möglichst viele Bürger bei der Auftaktveranstaltung einloggen und sich auch an den nachfolgenden Prozessen beteiligen. Im Rahmen der Online-Debatte gibt es natürlich auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Diese können auch schon während der Redebeiträge im Chat gestellt werden. Der Link zum Einloggen ist auf der Homepage der Gemeinde abrufbar: https://us02web.zoom.us/j/85191761263 pwd=ZWV4Vm9WRDNteThHV1cwOTlmanpkZz09