Berg:Boardinghouse abgelehnt

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Der Gemeinderat positioniert sich gegen ein privates Bauvorhaben in der Bäckergasse.

Von Sabine Bader, Berg

Privatsphäre ist den Menschen überaus wichtig - und die eigenen vier Wände sind es auch. Allerdings lässt sich das nicht in jeder Lebenssituation leicht bewerkstelligen. Man denke nur an einen Bauarbeiter, der für etliche Wochen auf einer Baustelle zu tun hat oder an einen Wissenschaftler, der eine Vortragswoche absolviert. Für sie alle wäre ein Boardinghouse-Apartment ideal. Denn hier lässt sich "auf Zeit wohnen". Die Zimmer oder kleinen Apartments sind voll möbliert, machen also im besten Fall einen wohnlichen Eindruck. Es gibt eine Kochnische und die Bettwäsche und Handtücher werden regelmäßig gewechselt.

Bislang steht auf dem Gelände noch ein kleines Häuschen

Ein solches Wohnprojekt plante ein privater Bauherr auf seinem Grundstück in der Berger Bäckergasse. Dort wollte er ein Gebäude mit bis zu 15 Apartments errichten. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer hätte nach seinen Angaben zwei Wochen bis höchstens sechs Monate betragen. Der entsprechende Vorbescheidsantrag lag den Berger Gemeinderäten in ihrer Sitzung an diesem Dienstagabend vor. Laut der Bauverwaltung ist das Gelände 875 Quadratmeter groß, zwei Wohneinheiten wären darauf also denkbar. Bislang steht auf dem Gelände noch ein kleines Häuschen.

Um den Fall zu beurteilen, empfiehlt es sich, die Örtlichkeiten zu kennen: Denn die Bäckergasse ist ein relativ schmales Sträßchen in Oberberg, in dem auch geparkt wird. Im normalen Begegnungsverkehr kommen zwei Fahrzeuge nicht gerade locker aneinander vorbei - auszuweichen ist meistens besser.

Zu erwarten wäre natürlich auch, dass etliche der Interimsmieter mit Privatfahrzeugen anreisen würden. Dementsprechend skeptisch standen die Gemeinderäte dem Bauvorhaben gegenüber. Vizebürgermeister Andreas Hlavaty (CSU) brachte die Bedenken im Gremium auf den Punkt: "Grundsätzlich wäre der Bedarf schon da, aber diese Stelle ist nun mal nicht geeignet." So urteilten auch die anderen Ratsmitglieder und lehnten einstimmig ab.

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