Berg:Barrierefrei aufs Örtchen

Kreisräte setzen sich für Behindertentoilette auf Festen ein

Von Ute Pröttel, Berg

Dem einen erscheint sie als besonderer Luxus, für Menschen mit Handicap ist sie unabdingbar: eine barrierefreie Toilette. Nur bei etwa der Hälfte aller öffentlichen Veranstaltungen im Landkreis Starnberg steht überhaupt eine barrierefreie Toilette zur Verfügung. Dies ergab eine Umfrage bei den Kommunen. Besonders schwierig ist die Lage bei Festen auf der grünen Wiese. Abhilfe könnte eine mobile Toilette schaffen, die ohne Barriere zugänglich ist. Sie wäre in jedem Fall ein wichtiger Schritt in Richtung Inklusion. Stellt sich allerdings die Frage, wer sich um Verleih und Reinigung des mobilen barrierefreien Örtchens kümmern könnte.

Am 2. Aktionstag für Menschen mit und ohne Behinderung Anfang März lieh sich der Landkreis Starnberg eine mobile barrierefreie Toilette vom Nachbarlandkreis Landsberg am Lech aus. Auch der Landkreis München stellt Veranstaltern eine solche Toilette zur günstigen Ausleihe zur Verfügung. Etwa 43 000 Euro würde die Anschaffung einer barrierefreien Toilette kosten. Im Sozialausschuss des Landkreises einigten sich die Kreisräte am Mittwoch nun erst einmal darauf, eine Kooperation mit den beiden Nachbarlandkreisen einzugehen und die Möglichkeit, eine mobile barrierefreie Toilette zur Verfügung zu stellen, bei den Vereinen und Veranstaltern im Landkreis bekannt zumachen. Für das Jahr 2017 will der Landkreis sogar die Kosten dafür übernehmen.

Der Sozialausschuss tagte diesmal im Berger Wohnzentrum Etztal. Die Einrichtung für Betreutes Wohnen gibt es seit sechs Jahren. Wegen des Umbaus des großen Sitzungssaales im Landratsamt müssen die Kreisräte auch ihre kommende Sitzung extern abhalten. Sie machen jedoch aus der Not eine Tugend und verbinden ihr Treffen gleich mit einer Besichtigung von Sozialeinrichtungen im Landkreis.

In ihrer Sitzung am Mittwochnachmittag bewilligten die Kreisräte auch die Fortführung des jährlichen Zuschusses für das Starnberger Sozialkaufhaus der Caritas in Höhe von 25 000 Euro.

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