Wenn es etwas gibt, woran es den Bergern wirklich mangelt, sind das Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren. 19 Plätze fehlten im vergangenen Jahr im Gemeindegebiet. Für die Rathausverwaltung ist darum klar: Abhilfe tut Not. Und das möglichst schnell. Tatsache ist: Freie Räume in bestehenden Gebäuden gibt es nicht. Als Träger der beiden neuen Gruppen fungieren Montessori und Kinder-Art.
Was den Freien Träger Kinder-Art anbelangt, der die meisten Kindertagesstätten im Gemeindegebiet betreibt, bietet sich an, eine neue Kitagruppe an den Kindergarten am König-Ludwig-Weg in Berg anzuschließen. Zuerst war an eine Containerlösung gedacht. Doch Container sind schlecht zu heizen und nicht besonders wirtschaftlich, also entschloss sich die Gemeinde zu einem Anbau im Westen des bestehenden Kindergartens. Der Garten eigne sich dafür, hieß es aus der Bauverwaltung. Einstimmig brachten die Gemeinderäte am Dienstag ein beschleunigtes Bebauungsplanverfahren auf den Weg.
Auf dem Gelände der Alten Schule in Aufkirchen wird schon bald eine Containeranlage für eine neue Krippengruppe eingerichtet.
(Foto: Franz Xaver Fuchs)Für die Kitagruppe, die von Montessori getragen werden soll, ist eine Containerlösung vorgesehen. Die Anlage soll auf dem Gelände der Alten Schule in Aufkirchen aufgestellt werden, zwischen dem Schulhaus und dem Flachbau der Vereine, so ist es beschlossen. Wie das Kindergartenareal in Berg, ist auch das Alte Schulgelände in Gemeindebesitz. Und es war zu erwarten, dass diese Lösung vergleichsweise zügig und geräuschlos über die Bühne geht.
Geräuschlos? Das kann man nicht gerade sagen. Denn die erforderlichen Baumfällarbeiten für die Containeranlage waren nicht nur zeitweise laut, sie haben auch reichlich Wirbel verursacht. Auf dem baumreichen Gelände mussten vier Bäume gefällt werden: zwei wegen der Containeranlage und zwei, weil sie krank waren. Dennoch war die Entrüstung groß: Von Kahlschlag war gar die Rede. Die Gemeinderätinnen Katrin Stefferl-Wuppermann und Verena Machnik (beide Grüne) warfen den Rathausmitarbeitern ein Kommunikationsproblem vor. Schließlich hätten es die Erzieher verdient gehabt, vorab über die Fällarbeiten informiert zu werden.
Tatsache war aber, dass die vier Arbeiter des gemeindlichen Bauhofs, die all die Fällarbeiten im Gemeindegebiet bis Ende Februar beendet haben müssen, an dem betreffenden Tag niemanden im Kindergarten angetroffen hatten. Bauamtsleiterin Beatrix Neubert stellte zudem klar, dass die Verwaltung bereits im Herbst mit den Erziehern über die bevorstehenden Fällarbeiten gesprochen hatte.
Und auch Vizebürgermeister Andreas Hlavaty (CSU) merkte an: "Kommunikation ist keine Einbahnstraße." Wer nicht wisse, was es mit den Fällarbeiten auf sich gehabt habe, hätte einfach zum Hörer greifen und im Rathaus anrufen können, statt Briefe zu schreiben.
Die Stofftiere warten auf dem Regal in der Krippe, bis am nächsten Morgen die Kinder kommen und wieder mit ihnen spielen.
(Foto: Arlet Ulfers)