Bei Neubauten:Andechs schreibt Fahrradstellplätze vor

Im zweiten Anlauf hat es geklappt. In der Gemeinde Andechs müssen bei Neubauten künftig auch zwei Stellplätze pro Wohneinheit für Fahrräder vorgesehen werden. Bauamtsleiter Michael Kuch hatte zwar daraufhingewiesen, dass dafür keine Satzung notwendig sei, sondern die Stellplätze auch über einen Bebauungsplan festgesetzt werden könnten. Im Fall des Erlasses einer Satzung müsse die Gemeinde nämlich auch dafür sorgen, dass sie eingehalten wird. Das sei manchmal schwer umzusetzen. Er verglich die Satzung mit einem "zahnlosen Tiger". Dem widersprach die Fraktion der SPD, die den Antrag eingebracht hatte. Vor allem in Mehrfamilienhäusern bestehe Bedarf an ausgewiesenen Radelparkplätzen, sagte Peter Eberl (SPD). Florian Frey (CSU) und Erasmus Höfler (BG) stimmten eher dem Bauamtsleiter zu und hatten vor allem ein Problem damit, Besitzern von Ein- und Zweifamilienhäusern vorzuschreiben, dass sie Platz für Fahrräder nachweisen müssen.

Die Grünen hatten die Festschreibung von Fahrradstellplätzen im Dezember noch gekippt, weil sie nicht zwei, sondern drei Fahrradstellplätze pro Wohnung wollten. Als Walter Kellner (Grüne) nun die Satzung ein zweites Mal kurz vor dem Scheitern sah, sagte er: "Das Fahrrad ist das Bewegungsmittel der Zukunft". Es gehe darum, ein Zeichen zu setzen und das Fahrrad gleichberechtigt neben dem Auto zu sehen. Von den zwölf anwesenden Gemeinderäten stimmten neun für die Aufhebung des Beschlusses vom Dezember und für die Aufnahme von Fahrradabstellplätzen in die Stellplatzsatzung.

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