Bebauungsplan:Schwierige Erschließung

Gauting plant Einbahnstraße zum Handwerkerhof

Von Blanche Mamer, Gauting

Mit dem Bebauungsplan für den Handwerkerhof am Kreisel an der Ammerseestraße kommt die Gautinger Gemeindeverwaltung langsamer voran, als zunächst vorgesehen. Weil noch einige Punkte offen waren, wurde der Tagesordnungspunkt über die eingebrachten Anregungen auf die kommende Sitzung verschoben. Auch die Verkehrsanbindung, über die Verkehrsplaner Christian Ostermann vom Büro Haas berichtete, gestaltet sich schwieriger als erwartet.

Den ersten Entwurf für die Erschließung von Handwerkerhof und Polizeiinspektion hat Ostermann zusammen mit Landschaftsarchitekt Christian Ufer von "Terrabiota" vorgelegt, die Vorschläge für Straßenraum, Stellplätze und Grünflächen müssen nun überarbeitet werden. Der Handwerkerhof kann nicht direkt über die Ammerseestraße erschlossen werden, sondern wird über den Kreisel am Penny-Supermarkt über eine sechs Meter breite Straße angefahren. Die Straße ist nun um die Gebäude herum als Einbahnstraße mit Ausfahrt auf die Kraillinger Straße geplant.

Auf dem Geländeabschnitt Richtung Ammerseestraße ist keine Ausfahrt vorgesehen, sondern nur eine Lagerfläche. Ostermann schlug vor, diesen Abschnitt der Einbahnstraße auf sieben Meter zu verbreitern und einen Gehweg von 2,5 Meter hinzu zu fügen. Damit werde es möglich, Gas- und Fernwärmeleitungen zu verlegen. Auf Vorschlag von Franz Jaquet (CSU) soll nun eine komplette Einbahnstraßenregelung geprüft werden. Das wäre einfacher und die Lieferanten könnten ihre Fahrzeuge zum Abladen am linken Straßenrand parken, sagte er. Richard Eck (UBG) hatte indes Bedenken. Die Feuerwehr käme in die Bredouille, die Rettungsdienste seien auf kurze Wege angewiesen. Auch für die Polizeibeamten sei es unpraktisch, immer die große Schleife durch den Handwerkerhof zu fahren.

Ein großes Problem stelle der Abwasserkanal des Würmtal-Zweckverbandes dar, der unter der Lagerfläche verlegt werden soll, berichtete Ostermann. Für einen Freispiegelabfluss fehlt das notwendige Gefälle, da das Gelände tiefer liegt als die Ammerseestraße. Die Alternative wäre ein Pumpwerk an der Kraillinger Straße, was sehr teuer werde und bereits auf Kraillinger Flur läge. Eine weitere Variante gäbe es an der Böschung am Gehweg direkt am Waldrand. Dafür müsste aber eine mindestens einen Meter hohe Stützmauer mit einem Sicherheitsgeländer errichtet werden. Auch dass die etwa 20 Parkbuchten etwas zu kurz für Lieferwagen seien, kritisierte Ostermann. Mindestens ein halber Meter mehr sei notwendig für die Kastenfahrzeuge, wie sie Handwerksbetriebe nutzen, fand auch Eck. Angelika Högner (CSU) wollte wissen, wo die Lastwagen fahren. Und Heinrich Moser (Grüne) befürchtete, dass die Radfahrer den Zickzackkurs durch den Handwerkerhof wohl kaum mitmachen würden. Er forderte eine eigene Radspur und Stellplätze für Fahrräder. Angeregt wurde vom Gremium auch, an der Ausfahrt zur Kraillinger Straße das Linksabbiegen nach Pentenried zu untersagen. Große Laster könnten die schmale, kurvige Straße ohnehin nicht nutzen, meinte Eck. Eine Lösung müsse zudem für die Kinder gefunden werden, die mit dem Rad zum TSV Pentenried fahren. Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU) plädierte für einen Radweg an der Kraillinger Straße. Sie fasste die Änderungsvorschläge zusammen, die in die Planung eingebracht werden sollen. Am 17. Dezember soll der Bauausschuss den Bebauungsplan verabschieden.

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