Bauausschuss Gauting:Kindergarten in der Villenkolonie

Zweigeschossiger Neubau könnte im Sommer 2021 bezugsfertig sein

Von Michael Berzl, Gauting

In der Villenkolonie in Gauting entsteht für etwa 1,7 Millionen Euro ein zweigeschossiger Neubau für den kleinen Waldorfkindergarten, der dort seit den Sechzigerjahren betrieben wird. Im kommenden April sollen die Arbeiten beginnen, kündigte Architekt Matthias Kruppa aus Alling am Dienstag im Bauausschuss an; im Juni 2021 könnte der Neubau fertig sein. Danach soll der Altbau abgebrochen werden. So weit, so gut. Haken an der Sache ist, dass Kruppa eigentlich ganz anders bauen wollte als nach den aktuellen Entwürfen, die er in der Sitzung vorstellte.

Ursprünglich hatte der Architekt für Kindergarten und Krippe mit insgesamt 37 Plätzen einen eingeschossigen Pavillon konzipiert. Doch dafür hätte er eine zu große Fläche benötigt, und das lässt das Baurecht auf dem knapp 1500 Quadratmeter großen Grundstück an der Tassilostraße nicht zu. So sprach sich der Ausschuss fast einstimmig für die Variante mit zwei Etagen aus, obwohl auch Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU) meinte: "Von dem Pavillon waren wir richtig begeistert."

Der Missmut über das Landratsamt war quer durch die Fraktionen unüberhörbar. So sprach CSU-Gemeinderat Maximilian Platzer von "Groll gegenüber der Genehmigungsbehörde", und Beatrice Cosmovici von den Grünen verweigerte als einzige ihre Zustimmung. Die Bürgermeisterin machte aber deutlich: "Das Landratsamt kann nicht einfach das Baurecht ändern." Sie sieht auch einen Vorteil in der zweistöckigen Variante: Ein Flachbau, der sich über einen größeren Teil des Grundstücks erstrecken würde, mache eine spätere Erweiterung unmöglich. Das Grundstück mitten im Wohngebiet gehört seit mehr als fünf Jahren der Sozialstiftung der Gemeinde und wird in Erbbaupacht vergeben. Nun tritt die Kommune als Bauherrin auf und vermietet das Gebäude später an den Verein, der den Kindergarten betreibt.

Nach den Plänen Kruppas wird das Haus mit einem Aufzug ausgestattet, damit es barrierefrei ist. Außer den zwei Gruppenräumen für Kindergarten und Krippe sind ein Büro, eine Küche sowie behindertengerechte Toiletten vorgesehen. Es öffnet sich mit großen Fenstern vor allem zum Garten hin. Nach den bisherigen Entwürfen soll es ein flach geneigtes Blechdach erhalten. Die Kosten liegen um fast eine Viertelmillion Euro über dem ursprünglichen Ansatz, doch der Ausschuss hat die Mehrausgaben gebilligt.

Weitere Ausgaben für die Kinderbetreuung werden folgen. Der Ausschuss hat in der selben Sitzung beschlossen, einen Laden an der Starnberger Straße zur Mittagsbetreuung umzufunktionieren. Und Bürgermeisterin Kössinger kündigte an: "Wir sind schon in Vorüberlegungen für den nächsten Kindergarten."

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