Bauarbeiten:Bahn erneuert acht Kilometer Gleise - Ersatzbusse fahren

Bauarbeiten: Die Stadt, die Bahn und der See: Auf einer Länge von acht Kilometern werden von kommender Woche an die Gleisanlagen vom Starnberger Bahnhof See in Richtung Tutzing erneuert. Baumaterialien und Maschinenpark befinden sich östlich des Bahnhofs, große Metallplatten sollen das Gelände schützen.

Die Stadt, die Bahn und der See: Auf einer Länge von acht Kilometern werden von kommender Woche an die Gleisanlagen vom Starnberger Bahnhof See in Richtung Tutzing erneuert. Baumaterialien und Maschinenpark befinden sich östlich des Bahnhofs, große Metallplatten sollen das Gelände schützen.

(Foto: Arlet Ulfers)

Zwischen Starnberg und Tutzing müssen sich Passagiere der S6 von Freitag an auf Fahrplanänderungen einstellen. Nachts fallen teilweise alle S-Bahnen aus. Am Wochenende ist auch die S8 betroffen.

Von Peter Haacke

Regionalbahn- und S-Bahnfahrer, die zwischen Tutzing und München pendeln, müssen sich in den kommenden Wochen auf erhebliche Änderungen des Fahrplans einstellen. Bis Ende Mai will die Deutsche Bahn die veralteten Gleise im Bereich des Starnberger Bahnhofs See in Richtung Tutzing auf einer Länge von acht Kilometern komplett erneuern. Ebenfalls betroffen von den Bauarbeiten, die auch nachts stattfinden, sind die Anwohner entlang der Bahnstrecke: Lärm- und Staubbelästigungen seien nicht auszuschließen, teilt die Deutsche Bahn mit. Die Bahn modernisiert nicht nur hier ihre Anlagen: Wegen Gleisbauarbeiten kommt es auf der S-Bahnlinie S 6 von Freitag, 3. April (21.50 Uhr), durchgehend bis Montag, 6. April (3 Uhr), zwischen München-Pasing und Tutzing zu Fahrplanänderungen mit dem 40-Minuten-Takt. Zudem entfällt in diesem Zeitraum die Linie S 8 zwischen den Haltestationen Pasing und Westkreuz.

Schon vor Wochen hatte die Bahn betroffene Anwohner in Starnberg per Postkarte über die Erneuerung der Gleisanlagen an der Bahnstrecke 5504 informiert, die vom Münchner Hauptbahnhof bis nach Mittenwald führt. "Unsere Baustelle kann schon mal zur echten Nervensäge werden", heißt es in der Mitteilung. Um den regulären Bahnbetrieb möglichst wenig zu beeinträchtigen, finden die Bauarbeiten nahezu rund um die Uhr statt. Tagsüber werden weiterhin Züge zwischen Starnberg und Tutzing verkehren, nachts zwischen 21.30 und 6 Uhr ist die Strecke gesperrt. Nur in der Zeit von 5 bis 6 Uhr morgens sollen keine Arbeiten auf den Gleisen stattfinden.

Die Baustelle erstreckt sich über acht Kilometer, die Vorarbeiten beginnen an diesem Donnerstag. In der ersten Bauphase vom 6. bis 14. April werden die Gleise 1 und 2 am Starnberger Bahnhof erneuert. In Bauphase 2 (14. bis 29. April) folgen Gleis 4 und die ersten Kilometer in Richtung Tutzing, in Bauphase 3 (29. April bis 13. Mai) sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Der Bahnübergang "Niederpöckinger Weg" ist von 6. April bis 13. Mai komplett gesperrt. Nach Angaben der Bahn werden 25 040 Schwellen, 24 400 Tonnen Schotter und 6000 Tonnen Boden ausgetauscht; die Kosten für die Modernisierung beziffert die Bahn auf rund elf Millionen Euro.

In Bauphase 1 entfallen jeweils nachts zwischen 21.30 und 2 Uhr einige S-Bahnen zwischen Gauting und Tutzing; stattdessen fahren ersatzweise Busse. Von Dienstag, 14. April (4 Uhr), bis Mittwoch, 13. Mai (5.20 Uhr), ist dann durchgehend nur ein Gleis zwischen Gauting und Starnberg befahrbar. Aus diesem Grund enden tagsüber zwei von drei S-Bahnen bereits in Gauting und eine in Starnberg. Nachts von 21.30 bis 5.20 Uhr fahren fast alle S-Bahnen nur ab beziehungsweise bis Starnberg. Zwischen Starnberg und Tutzing verkehren dann keine S-Bahnen, betroffene Fahrgäste müssen auf Busse umsteigen.

Zur Vorbereitung des Projekts hat die Bahn östlich des Starnberger Bahnhofgebäudes die Fläche hinter dem Schotterparkplatz komplett mit Eisenplatten ausgelegt, damit die schweren Baumaschinen, Bagger, Radlader, Lastwagen, Spezialfahrzeuge und Baucontainer nicht die Grünflächen zerstören oder im Matsch versinken. Zudem sollen hier Schotter, Schwellen und Gleiskörper gelagert werden. Büsche und Bäume wurden komplett entfernt. Der Fahrradweg südlich des Bahnhofgebäudes in Richtung Nepomuk-Unterführung ist in diesem Bereich ebenso gesperrt wie große Teile der bisherigen Parkplatzflächen. Die Sanierung hat entgegen vielfach geäußerter Vermutungen nichts mit der "Seeanbindung" zu tun. Es handele sich ausschließlich um eine "Modernisierung der Infrastruktur", betonte ein Pressesprecher der Bahn. Die Gleiserneuerung sei aufgrund des hohen Alters der Anlagen notwendig.

Alle Baustellen der Bahn finden sich im Internet unter http://www.s-bahn-muenchen.de/baustellen

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