B2-Tunnel:Wärme aus Wasser

Wärme- und Kälteenergie aus Wasser: Das ist das seit Jahrzehnten bekannte Grundprinzip, mit dem rund 1000 moderne Häuser in Starnberg aus dem Düker am Almeidaweg, der die Grundwasserströme um den geplanten B2-Tunnel herumleiten wird, zukünftig mit Energie versorgt werden könnten. Der Stadtrat beschloss am Montag, für 7000 Euro eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, um technische Grundlagen, bauliche Voraussetzungen sowie die Kosten für diese nachhaltige und umweltschonende Art der Energiegewinnung zu ermitteln.

Ein hydrogeologisches Gutachten hatte dazu ideale Voraussetzungen ergeben. Mit einer Wärmepumpe wird Umweltenergie unter Einsatz von Strom in thermische Energie umgesetzt. Die Quelle kann hierbei entweder die Luft sein, Grundwasser oder die Erdwärme. Aufgrund der hohen Durchlässigkeit der Starnberger Moräne und des vergleichsweise hohen Gefälles, mit dem das Wasser unter hohem Druck fließt, wurden vom Düker überzuleitende Mengen zwischen 100 und 300 Liter Wasser pro Sekunde ermittelt. Diese Menge reicht aus, um dem Wasser mit einer durchschnittlichen Temperatur von 9,5 Grad Celsius rund 1000 Kilowattstunden (kWh) zu entziehen. Installierte Wärmepumpen könnten demnach für Fußbodenheizungen (35 Grad) 3000 kWh oder Warmwasser 1500 kWh bereitstellen. Das Staatliche Bauamt Weilheim als Bauherr des Tunnels hatte sich bereits grundsätzlich einverstanden erklärt mit dem Einbau der erforderlichen Technik in den Düker.

Die Studie soll nach Fertigstellung dem Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität erneut zur Beratung vorgelegt werden. Gegen den Beschlussvorschlag stimmte einzig Markus Mooser (WPS), der in der Debatte zuvor offenbar das seit Jahrzehnten angewendete Funktionsprinzip von Wärmepumpen mit Tiefengeothermie verwechselt hatte, bei der heißes Wasser aus dem Erdinneren an die Oberfläche gepumpt wird. Zu Protokoll gab er zur Begründung seiner Ablehnung: "Weil ich gegen den Tunnel bin."

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