Recycling:Reparieren wird belohnt

Recycling: Hier wird in einem Repair-Cafe eine elektrische Munddusche repariert. Im Landkreis Starnberg gibt es dafür einen Zuschuss.

Hier wird in einem Repair-Cafe eine elektrische Munddusche repariert. Im Landkreis Starnberg gibt es dafür einen Zuschuss.

(Foto: Günther Reger)

Abfallwirtschaft im Landkreis gewährt einen Bonus. 3000 Euro sind schon ausbezahlt.

Von Michael Berzl, Starnberg

An einer Tankstelle hat Christoph Wufka die Elektro-Zigaretten für den einmaligen Gebrauch entdeckt. Ein Paradebeispiel für die Wegwerfmentalität, die dem Vorstand des für die Abfallwirtschaft im Landkreis Starnberg zuständigen Kommunalunternehmens (Awista) schon von Berufs wegen ein Graus ist. Abfälle vermeiden, Dinge wiederverwerten, ist sein Anliegen. Dazu gehört auch, kaputte Geräte in die Werkstatt statt zum Wertstoffhof zu bringen. Seit diesem Jahr belohnt das Awista das Reparieren mit einer Bonuszahlung. Bislang wurden 80 Förderanträge gestellt, berichtete Wufka in seiner Jahresbilanz; insgesamt 3000 Euro seien ausbezahlt worden. Auch im nächsten Jahr soll der Reparaturbonus angeboten werden. Außerdem sollen die Repair-Cafes im Landkreis eine finanzielle Unterstützung erhalten. Diese Einrichtungen, bei denen Ehrenamtliche defekte Geräte wieder in Ordnung bringen, können bis zu 1000 Euro im Jahr für ihre Arbeit erhalten und 20 Euro je Reparatur.

Nach Angaben des Awista fallen im Landkreis pro Kopf etwas mehr als zehn Kilogramm Elektroschrott in einem Jahr an; insgesamt sind es 1400 Tonnen - mit leicht rückläufiger Tendenz. Nach einer Statistik des Unternehmens wurden vor allem Großgeräte wie Wasch-und Spülmaschinen sowie Trockner zum Reparieren gebracht. Aber auch für andere Elektrogeräte wie Computer, Backöfen, Kaffeemaschinen, DVD-Player oder Beleuchtung wurden Förderanträge gestellt. Insgesamt kommt Wufka zu dem Ergebnis, "dass die Einwohner im Landkreis das Angebot sehr gut annehmen", den Bonus sieht er als Erfolg. Dabei sind die Mittel noch nicht einmal ausgeschöpft.

Noch ist Geld im Fördertopf des Awista. Für subventionierte Reparaturen stünden allein in diesem Jahr 5000 Euro zur Verfügung. Bis zu 20 Prozent von Werkstattkosten werden übernommen, aber maximal 50 Euro pro Person und Jahr. Das Procedere ist unbürokratisch. Es reicht, einen Antrag zusammen mit Kopien von Rechnung und Ausweis einzureichen.

Weitere Informationen über den Reparaturbonus und das nötige Antragsformular sind im Internet zu finden: www.awista-starnberg.de/reparaturbonus/

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