Auszeichnung:Naturschützerin Irmgard Franken bekommt "Grünen Engel"

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(Foto: Arlet Ulfers)

Die Starnbergerin engagiert sich seit mehr als 20 Jahren, spricht sich gegen die Umfahrung durch geschütztes Gebiet aus - und fordert, das Auto auch mal stehen zu lassen.

Von Sabine Bader

Irmgard Franken ist eine couragierte Kämpferin für den Umweltschutz. Wann immer etwas schiefläuft, meldet sie sich zu Wort. Man darf sich nicht herausreden, findet sie. "Wir können alle etwas tun." Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich die 56-Jährige für den Bund Naturschutz, ist Starnberger Ortsvorsitzende und in der Agendagruppe der Kreisstadt aktiv - insbesondere im Arbeitskreis Verkehr. An diesem Mittwoch, 31. Januar, wird sie in der Regierung von Oberbayern in München für ihr ehrenamtliches Engagement im Naturschutz von Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf ausgezeichnet. "Ich war sehr überrascht, dass ich für die Auszeichnung vorgeschlagen wurde. Aber ich freu' mich sehr", sagt Franken (). Die Auszeichnung wird Franken nicht allein entgegennehmen. Sie nimmt Mitstreiterin Karin Wurzbacher mit. Der Preis ist nach ihrem Dafürhalten für all jene gedacht, die so lange durchgehalten haben, sagt sie.

Wenn Franken in einem Gremium oder einer Bürgerversammlung das Wort ergreift, so ist ihr Beitrag stets fundiert und überlegt. Sie ist Realistin und weiß, wie schwer es den Bürgern in der heutigen schnelllebigen Zeit fällt, ihr Verhalten zu ändern. Dennoch wird sie nicht müde, den Starnbergern zu erklären: "Wenn jeder nur zwei Fahrten pro Woche vermeidet, reduzierte sich der Verkehr in der Stadt um 20 Prozent." Franken plädiert dafür, öfter mal zu radeln oder einfach ein paar Meter zu Fuß zu gehen. Seit fast 30 Jahren lebt sie in Starnberg und ist Verwaltungsdirektorin der Stadt München.

Als engagierte Naturschützerin wendet sie sich auch gegen neuen Flächenverbrauch für Straßen. Müßig zu erwähnen, dass sie auch zu den erklärten Gegnern jeglicher Umfahrungspläne gehört. Bezogen auf die jahrelangen Diskussionen dazu in Starnberg stellt sie von Anfang an klar: "Ein FFH-Gebiet lässt sich nicht verhandeln." Natürlich hat ihr diese Haltung nicht nur Freunde eingebracht. "Das halte ich aus", erklärt sie. Der Starnberger Agendakreis hat sich auch für eine Verbesserung des Buskonzepts stark gemacht - nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in den Ortsteilen. Etliche Vorschläge haben bereits Eingang in neue, geänderte Routen und Fahrpläne des MVV gefunden.

Und eines ist sicher: Irmgard Franken wird weiter kämpfen - für mehr Fuß- und Radwege, für ein Umsteigen auf Busse und S-Bahnen und einen pfleglichen Umgang mit der Natur.

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