Süddeutsche Zeitung

Bildende Kunst:Farbenfrohe Verschiedenheit

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Der Kunstverein Starnberg stellt zu seinem 40. Geburtstag in der Schlossberghalle aus.

Von Yara van Kempen, Starnberg

40 Jahre besteht der Kunstverein Starnberg - und ein solch runder Geburtstag will gebührend gefeiert werden. Im großen Saal der Schlossberghalle stellen 68 Mitglieder des Vereins 144 Werke aus. Ein besonderer Anreiz für die Besucher ist der Publikumspreis. Wer zwei Kinokarten für das Breitwand-Kino in Starnberg gewinnen möchte, muss einen Zettel mit seinen drei Lieblingswerken abgeben. Keine leichte Wahl bei der Vielfalt an Kunst, die hier geboten wird. Wenn man sich durch die aufgestellten Trennwände schlängelt, wird man an jeder Ecke neu überrascht. Klar: Da ist bestimmt für jeden etwas dabei.

Die Bühne gehört ganz dem Star: Gastaussteller Hans Langner alias "Birdman". Und Langner macht seinem Künstlernamen alle Ehre. Mit etwas Goldfarbe und aufgeklebten Augen verwandelt er Hufkratzer in Vögel, naiv und verspielt schauen diese auf alles herab. Möglicherweise provozierend wirkt ein weiteres Kunstwerk von Langner, in dem er, wie er sagt, alle Jesus-Figuren von ihrem "Kreuz befreien" und ihnen stattdessen ein goldenes Flügelpaar an den Rücken heften will. Die Installation, die er weiterführen möchte, befindet sich in der Bühnenmitte der Halle.

Eine immer wiederkehrende Inspiration für die Künstler ist offensichtlich der See, sein Wasser und seine Spiegelungen. In Daria Lepkovas Arbeit "Meeressmaragd" wirkt das Wasser fast schon wie Öl. In der Wasseroberfläche bricht sich immer wieder das Licht, so dass die zentrierte grüne Glasscherbe nicht wie Müll, sondern wie ein mystischer Schatz wirkt.

Die zerstörerische Kraft des Wassers wird von Sandelan Walter Wirth, einem neuen Mitglied des Vereins, mit Öl auf Nessel zum Ausdruck gebracht. Sein Werk erinnert an die verzerrten Gesichter in den Bildern des Künstlers Hieronymus Bosch. Wirths Triptychon hat mit den stark wirkenden Kontrasten eine besonders dramatische Farbgebung.

Die Werke sind noch bis einschließlich Mittwoch, 8. November, täglich von 10 bis 18 Uhr in der Starnberger Schlossberghalle zu sehen.

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