Ausstellung:Steine und Stühle

Künstlerin Renate Hofer zeigt neue Skulpturen im Starnberger Schlossgarten

Von Fiona Löffler, Starnberg

Wer den Starnberger Schlossgarten betritt, kommt in eine andere Welt. Blumen säumen die Wege, Bienen surren um die Blüten, das Plätschern eines Brunnens erfüllt die Luft. Erst auf den zweiten Blick sieht man die Steinskulpturen, die sich organisch in den Garten einfügen, teilweise überschattet von den ausladenden Ästen der Bäume.

Sie sind das Werk der Künstlerin Renate Hofer, die den Garten als Kulisse für ihre Ausstellung "Veränderung" nutzt. Früher arbeitete sie als Szenenbildnerin für Film- und Fernsehproduktionen. Jetzt widmet sie sich seit mehr als zehn Jahren der Bildhauerei. Ihre Kenntnisse hat die Starnbergerin bei Künstlern auf Mallorca und in Berlin vertieft.

Starnberg: Schlossgarten-  Ausstellung VERÄNDERUNG von Renate Hofer

Die Bildhauerin Renate Hofer zeigt im Schlossgarten neue Skulpturen. Die farbenfrohen Stühle und Bänke gehören ebenfalls zur Ausstellung.

(Foto: Nila Thiel)

Direkt neben dem Eingang lädt eine bunte Sitzgruppe zum Innehalten ein. Die fröhlichen Stuhlobjekte sind ebenfalls ein Teil der Ausstellung. "Meine Überlegung war, durch minimalen Aufwand mittels Farbe wieder mehr Leichtigkeit in unser Leben zu bringen", sagt Hofer. Die Objekte sollen für die Bürgerinnen und Bürger als Inspiration dienen, eine Veränderung für sich selbst zu schaffen. Fragt man die Künstlerin nach ihrer Lieblingsskulptur, muss man nicht lange auf eine Antwort warten: die Nummer 4. Der Stein, ein sogenannter Serpentin-Kobalt, hat eine türkise und weinrote Musterung. Hofer erzählt, dass die Arbeit mit dem Stein eine Herausforderung gewesen sei. Im ursprünglichen Zustand war er 80 Kilogramm schwer. Beim Versuch, den Stein zu heben, habe sie sich den untersten Wirbel gebrochen. Trotzdem gab die Bildhauerin nicht auf, denn sie stelle alle ihre Werke fertig. Sie arbeite immer mit Skizze und suche danach den Stein aus, sagt Hofer. Wenn sich das Material verändert, weil zum Beispiel ein Stück abbricht, müsse sie eben improvisieren. Von der Idee bis zur Fertigstellung dauert es in der Regel acht Wochen. Manche der Skulpturen sind mit Blattgold veredelt, andere haben Löcher. Es brauche einen Durchblick, sagt die Künstlerin dazu.

Starnberg: Schlossgarten-  Ausstellung VERÄNDERUNG von Renate Hofer

Steine in Szene gesetzt.

(Foto: Nila Thiel)

An der efeubewachsenen Mauer, die den Garten einschließt, hängen noch Wandskulpturen ihrer jüngsten Ausstellung "Steine" im Schlossgarten. Jede Skulptur und jeder Stein sieht anders aus. Manche sind länglich, andere gehen in die Breite und wieder andere sehen aus, als wären sie ins sich gewunden. Ein Großteil der hellen Stücke ist aus Sandstein, den sie selbst aus dem Steinbruch hole. Auch Feldsteine aus der Toskana befinden sich unter den Exponaten. Die Serpentine kommen aus Simbabwe. Sie erhalten ihre charakteristischen Farben erst durch die Bearbeitung des Steines: Der grüne Serpentin, der in einem überdachten Teil der Mauer steht, war zu Anfang schwarz. Die Steine aus dem südafrikanischen Land mit klangvollen Namen wie weißer Opal oder Kobalt seien teilweise zwei Millionen Jahre alt.

Hofer geht es nach eigenen Worten um Veränderungen und darum, etwas Neues zu erschaffen. "Bei meinen Steinskulpturen ist die Veränderung aufwendiger, entspricht aber derselben Philosophie", sagt sie.

Die Ausstellung kann vom 13. Juni bis zum 9. Juli täglich von 8 bis 18 Uhr besucht werden. Am Eröffnungstag ist die Künstlerin anwesend. Es gelten die aktuellen Hygieneregelungen.

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