Ausbildung:Landkreis plant Feuerwehr-Zentrum in Andechs

Ausbildung: Bislang üben Feuerwehrmänner und -frauen aus dem ganzen Landkreis den Einsatz mit schwerem Atemschutz unter realitätsnahen Bedingungen im Keller des Landratsamtes Starnberg.

Bislang üben Feuerwehrmänner und -frauen aus dem ganzen Landkreis den Einsatz mit schwerem Atemschutz unter realitätsnahen Bedingungen im Keller des Landratsamtes Starnberg.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Vor allem die dringend benötigten Atemschutzträger sollen dort ausgebildet werden. Die Übungsanlage im Keller des Landratsamts ist völlig veraltet.

Von Ute Pröttel

So schnell wird aus einem neuen Gerätehaus ein Feuerwehrausbildungszentrum: Der Landkreis will bei Frieding die Ausbildung seiner Brandretter zusammenlegen - vor allem, weil er dringend eine moderne Übungsanlage für den Atemschutz benötigt. In der Gemeinderatssitzung vom Dienstagabend informierte Rathauschefin Anna Neppel darüber, dass die Gemeinde in der vorherigen nicht-öffentlichen Sitzung einen Beschluss zum Verkauf eines Grundstücks südlich der Scheuertalstraße in Frieding an den Landkreis beschlossen habe und zwischenzeitlich auch schon beim Notar war. Unter Tagesordnungspunkt 6 gab es dann weitere Information dazu: Auf dem 3300 Quadratmeter großen Grundstück plant der Landkreis ein Zentrum für die Feuerwehrausbildung. Im Kreisausschuss, der sich bislang mit der Kostenermittlung befasste, ist stets die Rede von einem Katastrophenschutzlager.

Dazu werde in unmittelbarer Nähe zum geplanten Gerätehaus der Friedinger Wehr eine Halle mit den stattlichen Ausmaßen von 20 mal 50 Meter aufgestellt. In ihr soll künftig die Atemschutzübungsstrecke des Landkreises untergebracht werden. Bisher befindet sich diese im Keller des Landratsamtes. "Die Anlage ist allerdings über 30 Jahre alt und entspricht nicht mehr den modernen Anforderung", erklärt Kreisbrandrat Peter Bauch gegenüber der SZ. "Eine Ertüchtigung würde Unsummen kosten." Davon abgesehen, dass das Landratsamt den Platz dringend anderweitig benötigt. "Die Halle in Frieding wird außerdem als Lager für den Katastrophenschutz dienen," bestätigt Bauch. Bislang hat der Landkreis dafür ein Gebäude auf dem Gelände des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen angemietet. Wünschenswert sei es jedoch, so Bauch, die Materialien wie Zelte, Heizungen oder Duschen für den Notfall in kreiseigenen Liegenschaften zu verwahren. Katastrophenschutzfahrzeuge sollen nicht in Frieding stationiert werden, sondern nur Anhänger und Gerätschaften.

Besagte Halle hatte der Landkreis 2016 angeschafft, um sie als Asylbewerberunterkunft zu nutzen. Aufgestellt wurde sie nie und ist derzeit eingelagert. Zur Halle gehört ein Vorbau von 16 mal 20 Metern. Sie ist damit groß genug, um auch einen Schulungsraum für bis zu 50 Personen zu beherbergen. "Derzeit führen wir die Schulungen unserer Feuerwehren an unterschiedlichen Standorten durch", sagt Bauch. Mit dem Feuerwehrzentrum bei Frieding könnten Lehrgänge für Maschinisten und technische Hilfeleistung oder auch die Sprechfunkausbildung zentralisiert werden. Das sind Veranstaltungen, die an zwei Abenden und einem Vormittag meist samstags stattfinden, jedoch mehrmals im Jahr angeboten werden.

Das von der Gemeinde geplante Gerätehaus, in dem auch die Landjugend untergebracht werden soll, misst 30 mal 22 Meter. Auf dem Gelände soll außerdem ein Fußballplatz entstehen, der den Feuerwehren als Übungsplatz dienen wird. Im Andechser Rathaus erhofft man sich von der räumlichen Nähe vor allem finanzielle Vorteile. Gemeinderat Florian Frey (CSU) gefiel das Vorhaben. Er meinte, die Friedinger Feuerwehr könne davon nur profitieren und plädierte dafür, die Landkreisfläche von Anfang an mit in den Bebauungsplan einzubeziehen. Derselben Meinung war auch der stellvertretende Landrat Georg Scheitz (CSU). Die Friedinger Gemeinderätin Heidi Birken (BG) schluckte aufgrund der Größe des Vorhabens und machte deutlich, dass sich die in der Diskussion immer wieder erwähnten Synergieeffekte für Andechs "in Heller und Pfennig auszahlen" müssten. Der Gemeinderat entschied sich schließlich dagegen, die Fläche des Landkreises gleich mit in den Bebauungsplan aufzunehmen. Er fasste zwei Beschlüsse: Die Aufstellung eines qualifizierten Bebauungsplans für ein Feuerwehrgerätehaus mit angrenzendem Sportplatz. In einem weiteren Beschluss stellte das Gremium in Aussicht, die Fläche des Landkreises in diesen Bebauungsplan mit ein zu beziehen.

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