Augenpaare:Blick nach Süden

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Nathalie Bopps Installation ist demnächst in Münsing zu sehen

Die Installation "Inspiration Seeblick" von Nathalie Bopp zieht von Kempfenhausen aus weiter südwärts. Am Samstag und Sonntag, 18. und 19. Januar, ist sie auf einem Feld des Hofes Luigenkam in der Nähe der Kapelle nicht weit von Münsing zu sehen. Am 25. und 26. April werden die übergroßen Augenpaare von acht berühmten Künstlern in Possenhofen gezeigt, am 25. und 26. Juli dann in Seeshaupt.

Mit ihren 2,20 mal drei Meter großen Acrylgemälden auf Leinwand will die Pöckingerin zu Nachhaltigkeit inspirieren. Seit jeher war für Künstler die Natur eine wesentliche Quelle der Inspiration, Bopp will sie mit ihrer Installation in den Vordergrund stellen. Auch die Landschaft rund um den Starnberger See hat von jeher kreative Menschen angezogen - und so hat jeder der acht von Bopp dargestellten Künstler einen persönlichen Bezug zu dieser Region: Vicco von Bülow etwa lebte in Ammerland, der Maler Wassily Kandinsky soll 1911 den See in "Lederhose" von Tutzing nach Berg überquert haben. Der Regisseur Luigi Visconti drehte mit Romy Schneider auf der Roseninsel und am Schloss Possenhofen seinen Film Ludwig II. Richard Wagner verbrachte auf Einladung von Bayernkönig Ludwig II. den Sommer 1864 am Starnberger See. Der Bariton Dietrich Fischer-Dieskau starb 2012 in seinem Alterssitz in Berg. Friedensreich Hundertwasser besuchte seinen Freund Lothar Günther Buchheim immer wieder in Feldafing. Johannes Brahms hielt sich im Sommer 1873 in Tutzing auf.

"Meine Installation soll den Betrachter ebenso inspirieren, wie die Natur den Künstler inspiriert, und motivieren, ein Held für Nachhaltigkeit und Natur zu sein", sagt die in Frankreich geborene Künstlerin, die ihr Atelier in Aschering hat: "Gleichzeitig braucht diese Natur unseren Schutz, nachdem wir uns, durch die Leistung unseres Intellekts, immer mehr von ihr gelöst haben." Die Schönheit der Landschaft erinnere an zwei wichtige Dinge: "Die Natur war schon immer die Quelle unserer Kraft und wird es auch immer bleiben."

Nathalie Bopp arbeitet seit 1992 als freischaffende Künstlerin, ihre Arbeiten sind seit jeher von Experimentierfreude geprägt. So schuf sie feine Tuschezeichnungen, Akte in Acryl oder abstrakte Werke in Öl. Ihr aktueller Stil wurde vom chinesisch-amerikanischen Künstlerduo Zhou Brothers beeinflusst. Für heuer plant sie noch großformatige Installationen im prosperierenden Wüstenstaat Dubai.

© SZ vom 11.01.2020 / arm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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