Endlich ist nun auch Gilching mit dem britischen Königshaus und Ihrer Majestät Elizabeth II. verbunden. Die hochherrschaftliche Firma Torqeedo nämlich hat das neue Antriebssystem für die höchst repräsentative Prunk-Ruderbarkasse der britischen Königin geliefert. Die 27 Meter lange Gloriana wurde der Queen zum 60. Kronjubiläum vor fünf Jahren geschenkt, doch weil wahrscheinlich der bisherige Elektroantrieb nicht so recht taugte, wurde nun mit Elektromotoren von Torqeedo aufgerüstet.
Eineinhalb Millionen britische Pfund soll die gute Gloriana insgesamt gekostet haben, und den Schenkenden war selbstverständlich keine Mühe zu viel: Das Deck ist aus britischem Kastanienholz von Prinz Charles' Ländereien gefertigt, überall prangt goldener Stuck, und auch an geschichtsträchtiger Symbolik in Form von Wappen und Flaggen mangelt es nicht. Das Bayerische Fernsehen berichtet an diesem Montag in der Abendschau über die Firma Torqeedo und den Auftrag aus Großbritannien.
Fragt sich nur, wozu die Gloriana noch 18 uniformierte Ruderer braucht, wo sie doch jetzt zwei "Deep Blue 40 Saildrive Motoren" und zwei Paar neue Hochvoltbatterien von Torqeedo hat? Die Ruderer sind wahrscheinlich bloß Show, genau wie der goldene Stuck. Optisch dezent und in aller Bescheidenheit passt sich da das elektrische Antriebssystem ein: Von dem sieht man nix. Um die wertvolle Verbindung zwischen London und Gilching zu betonen, hätte sich deshalb neben den acht Flaggen und 16 Wappen des Commonwealth ein Gilching-Emblem sehr hübsch gemacht. Ein klitzekleines vielleicht, liebe Queen? Aber seien wir einmal ehrlich: Edler ist sowieso der stille Stolz.
