Asylberatung im Landkreis Starnberg:Flüchtlingsverein kritisiert Landratsamt

Das drohende Aus der Flüchtlingsberatung durch den Verein "Hilfe von Mensch zu Mensch" im Landkreis Starnberg ist an höchster Stelle angekommen. Die ungewisse Finanzierung des Vereins hat die im Oktober gewählte Grünen-Landtagsabgeordnete Anne Franke zu einer Anfrage an Innenminister Joachim Herrmann (CSU) veranlasst. Dieser reagierte sofort und bestätigte die bereits in Aussicht gestellte Abschlagszahlung für Februar 2019.

Sadija Klepo, Gründerin und Geschäftsführerin der Flüchtlingsvereins, freut sich, dass das Ministerium so prompt reagiert. Sie hatte Anfang des Monats die missliche Lage in den Helferkreisen verkündet und als mögliche Folge die Kündigung der Mitarbeiter der Asylsozialberatung in den Landkreisen Starnberg, Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach erwogen. Nun fordert sie vor allem eine verbindliche Regelförderung und eine Umgestaltung der Finanzierungsplanung. "Das Innenministerium hat reagiert, vom Landratsamt Starnberg haben wir nichts gehört", kritisiert sie die Position der Kreisbehörde. "Wir warten immer noch auf eine verbindliche Rückmeldung des Landratsamtes bezüglich möglicher kommunaler Förderzuschüsse", erklärt sie. Leider habe der Verein "Hilfe von Mensch zu Mensch" im Landkreis Starnberg, das überwältigende Engagement und den Zuspruch der Helferkreise ausgenommen, in den letzten Wochen kaum Rückhalt erfahren. "Für den Landkreis Starnberg ist die Fortführung der Flüchtlings- und Integrationsberatung durch den Verein nach wie vor ungewiss." Offen ist immer noch, ob das Landratsamt zehn Prozent der Kosten übernehmen will. Der Staat kommt für 80 Prozent der Personalkosten auf, zehn Prozent sollen die Träger aus Eigenmitteln finanzieren.

Aus dem Landratsamt heißt es auf Nachfrage, man sei mit allen im Gespräch. "Es wird geprüft, welche Möglichkeiten es gibt. Derzeit gibt es noch keine Lösung", sagt Sprecher Christian Kröck. Auch die Helferkreise sind involviert. Am 18. Dezember ist ein Treffen mit Landrat Karl Roth geplant.

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