Süddeutsche Zeitung

Assenhausen:Pferdehof mit drei Geschossen

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Der ehemalige Landtagsabgeordnete Klaus Gröber will im Berger Ortsteil Assenhausen eine stattliche Reithalle errichten

Von Sabine Bader, Assenhausen

Das dürfte bislang ein Novum in der Gemeinde Berg sein: eine Reithalle mit drei Geschossen. Der ehemalige CSU-Gemeinderat und Ex-Landtagsabgeordnete Klaus Gröber will die Halle bauen, weil er laut Bergs Bürgermeister Rupert Monn seinen Pferdehof in Assenhausen erweitern will. In dem 22 Meter breiten und fast 55 Meter langen Gebäude an der Berger Straße, das zum Teil im Hang liegen soll, will er künftig nicht nur seine Pferde bewegen, sondern auch zur Teilnahme an Dressurprüfungen ausbilden und eine Reitschule betreiben. Zehn Boxen zur Aufzucht von Jungpferden sind ebenfalls geplant. Unterhalb der Pferdeboxen sollen Traktoren und Maschinen untergebracht werden, im Obergeschoss ist ein Stroh- und Heulager geplant.

Auf große Gegenwehr stieß Gröber am Dienstagabend im Berger Gemeinderat mit seinem Vorhaben nicht. Die Gemeinderäte erteilten mit großer Mehrheit ihr Einvernehmen und reichten die eigentliche Entscheidung quasi an das Amt für Landwirtschaft in Weilheim weiter. Denn sie genehmigten das Ganze unter der Maßgabe, dass das Bauvorhaben privilegiert ist und in seiner Größe auch tatsächlich erforderlich ist. Beides muss die Weilheimer Behörde jetzt prüfen.

Einzig Rupert Steigenberger (Bürgergemeinschaft) votiert letztlich gegen den Hallenbau. Weniger wegen seiner Höhe, als wegen der Tatsache, dass Gröber offenbar nicht vorhat, die bereits stehende Reithalle auf dem Gelände abzubrechen. Das sei im Normalfall eigentlich bei einer Erweiterung dieser Größenordnung zu erwarten, findet Steigenberger. Robert Schmied (CSU) wollte vor der Abstimmung noch wissen, was mit der Halle passiert, sollte Gröber seinen Betrieb einmal aufgeben. Darauf Monn: "Wenn das Gebäude rechtmäßig errichtet ist, kann auch irgendwann eine Nutzungsänderung erfolgen." Franz Gastl-Pischetsrieder (CSU) ergriff dennoch Partei für das Vorhaben. Schließlich könne in dem dreigeschossigen Bau der komplette Fuhrpark untergebracht werden, der bislang auf dem Areal verteilt herumstehe. Das sei doch gut, so Gastl-Pischetsrieder.

Gröber selbst verfolgte die Debatte vom Zuhörerraum aus. Reden durfte er in deren Verlauf trotz Wortmeldung nicht. Rathauschef Monn sagte dazu, das sei in der Sitzung nicht üblich.

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Quelle:
SZ vom 26.03.2015
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