Artenschutz:Über die Straße in acht Tagen

Bauamt legt Ergebnis der Weßlinger Amphibienzählung vor

Die Amphibientunnel an der Weßlinger Umfahrung werden offenbar von den Tieren nicht so gut angenommen wie erhofft. Das hat eine sogenannte Akzeptanz-Kontrolluntersuchung ergeben, mit der das zuständige Staatliche Bauamt Weilheim die Firma "GFN Umweltplanung München" auf Basis des Planfeststellungsbeschlusses vom 15. Februar 2010 beauftragt hatte. Den Ergebnissen zufolge werden vor allem die beiden nördlichsten Tunnel geringer von den Tieren durchwandert als die vier südlich davon gelegenen. Die Untersuchung wurde im Zeitraum von Ende Februar bis Mitte/Ende April angestellt. Dabei ging es vor allem um die Frage, wie viele der angewanderten Tiere die Amphibienschutzanlage passieren und an welcher Stelle und in welcher Geschwindigkeit dies geschieht. Als besonders interessant wurden dabei die Ergebnisse des artenschutzrechtlich relevanten Springfrosches angesehen: Diese Amphibien wanderten von Osten an und wurden dann mit nummerierten Ringen versehen, die nach dem Durchwandern der Tunnel auf der Westseite wieder entfernt wurden. Von 202 Springfröschen, die dort unterwegs waren, haben 142 auf die Westseite gefunden, die durchschnittlich acht Tage brauchten, um die Tunnel zu passieren, das schnellste Tier war nur einen Tag unterwegs, das langsamste 39 Tage, bis es auf der anderen Straßenseite angelangt war.

Auf Basis dieser Ergebnisse soll nun ein Konzept erarbeitet werden, mit dem die Amphibienschutzanlage verbessert werden kann - zum Beispiel im Hinblick auf die Feuchtigkeitsverhältnisse im Tunnel. Das Straßenbauamt zeigte sich zufrieden mit der Untersuchung, weil sie Erkenntnisse liefere, die auch in die Planung anderer Projekte einfließen könnten.

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