Artenschutz:Schwierige Verhandlungen

Weßlinger beharren auf Schutz der Amphibien an der Umgehung

Vor zwei Wochen hatten die Gemeinde Weßling und der Bund Naturschutz wieder einmal eine Besprechung zum Thema "Amphibienschutzanlage" mit dem Staatlichen Bauamt. Doch es lief nicht rund. "Es ist ganz, ganz schwierig, mit dem Straßenbauamt zu verhandeln", kritisierte Zweiter Bürgermeister Michael Sturm in der Gemeinderatssitzung. Die Weßlinger hätten sich mit ihren Sorgen um den Fortbestand der Amphibienpopulationen entlang der Weßlinger Umfahrung nicht ernst genommen gefühlt. Bedenken seien sogar mit Gelächter quittiert worden. Zwar sei die Krötenwanderung zuerst wegen der Trockenheit und jetzt wegen der kalten Temperaturen in der Nacht derzeit unterbrochen, doch sobald warmer Regen fällt, wird es weitergehen, und dann lauern immer noch Gefahren auf die Tiere. Zum Beispiel sind die vier extra angelegten Laichgewässer teilweise komplett trocken gefallen. Ein bis zwei Populationen der Tiere seien durch die fehlerhafte Schutzanlage in den vergangenen Jahren bereits verloren gegangen. Der Gemeinderat forderte deswegen schnelle Abhilfe und wird Regressansprüche prüfen. Schließlich sei der Amphibienschutz im Planfeststellungsverfahren festgeschrieben. Um die Ergebnisse der Akzeptanzkontrolle nicht zu gefährden, hatte das Straßenbauamt darum gebeten, den Zwischenbericht der Zählung abzuwarten. Er soll dem Gemeinderat in der Juli-Sitzung vorgestellt werden. Sobald der Bund Naturschutz seine Stellungnahme dazu abgegeben hat, müssten aber "sofort Maßnahmen eingeleitet werden, um den Amphibienbestand zu retten", betonte Sturm.

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