Architektenwettbewerb:"Raumstation" plant Kinderhaus

Architektenwettbewerb: Franziska Essler und Walter Waldrauch vom Büro "Raumstation Architekten" haben den 1. Preis gewonnen.

Franziska Essler und Walter Waldrauch vom Büro "Raumstation Architekten" haben den 1. Preis gewonnen.

(Foto: Arlet Ulfers)

Bürgermeisterin John präsentiert preisgekrönte Entwürfe für Kindergarten in Perchting

Von Sabine Bader, Starnberg

Franziska Essler strahlt übers ganze Gesicht. Kein Wunder, schließlich hat das Starnberger Büro "Raumstation Architekten", in dem sie Geschäftsführerin ist, den Wettbewerb der Stadt für das Kinderhaus in Perchting gewonnen. Und das "mit großem Vorsprung", wie Bürgermeisterin Eva John bei der Ausstellungseröffnung im Foyer der Schlossberghalle am Mittwoch sagte. Vergeben wurden auch zwei dritte Preise an Simon Winter von "Köhler Architekten" aus Gauting sowie Cilia Tovar von "FFM-Architekten" (Frankfurt). Der Anerkennungspreis geht ans Büro Christian Hartmann von "Freitag Hartmann Architekten" in Berlin. Der erste Preisträger erhält 8000 Euro, die beiden Drittplatzierten je 4500 Euro; die Anerkennung ist mit 3000 Euro dotiert.

"Wir haben uns natürlich sehr gefreut, waren aber auch selbst ganz begeistert von unserem Entwurf", erzählt Essler im Gespräch mit der SZ. Das Büro in der Maximilianstraße war bislang fast ausschließlich auf dem Wohnungsbausektor tätig. Jetzt habe man es auch mal mit einem öffentlichen Vorhaben versucht. Schön, dass es dann so gut geklappt habe. Seit zehn Jahren ist Essler im Beruf, "an Wettbewerben beteiligen wir uns seltener - wenn, dann auf lokaler Ebene", sagt sie. Und natürlich will sie den Erfolg nicht allein auf ihrem Konto verbuchen. Mitgemacht habe das ganze Büro, bestehend aus Mitgeschäftsführer Walter Waldrauch sowie Tim Sittmann-Haury, Martin Bittmann, Alexander Couppis und Linus Schulte.

Von oben betrachtet sieht der Entwurf für das geplante Kinderhaus mit den drei miteinander verbundenen Bauten am Perchtinger Ortsrand gegenüber dem Sportplatz aus wie ein Kamm. Das zählt mit zu seinen Stärken. "Die Aufteilung ist besonders gut gelungen", sagt Wilhelm Zett, Vorsitzender des Preisgerichts, bei der Vorstellung der Entwürfe. Die Gebäude, in denen eine Krippe für zwölf Kinder, ein Kindergarten mit 25 Plätzen und ein Hort für ebenfalls 25 Kinder Platz finden werden, sind laut Zett auch problemlos um eine Gruppe zu erweitern. Was dem Preisgericht besonders gefiel: Neben den großen Fenstern, die den Kindern einen freien Blick in die Landschaft ermöglichen, war es auch der großzügige Vorplatz und die "qualitätvolle Freiraumgestaltung". Letztere stammen vom Freisinger Landschaftsarchitekten Jürgen Huber. "Die gesamte Planung fügt sich sehr gut am Ortsrand ein", resümierte Zett. John sprach von einer "zeitgemäßen Kinderbetreuung". Stadtbaumeister Stephan Weinl nannte den Wettbewerb eine "kleine Aufgabe in exponierter Lage mit großem Raumprogramm". Ein schlüssiges Kinderhaus zu entwerfen ist nun mal nicht leicht.

Bis Kinder und Kindergärtner einziehen können, vergehen aber noch etliche Tage. Zunächst beginnt das formelle Vergabeverfahren mit den drei Preisträgern; schließlich ist die Stadt nicht verpflichtet, den ersten Preisträger auch zu nehmen, "auch wenn in diesem Fall zu erwarten ist, dass der erste Preis auch das Rennen macht", so John. Entscheiden wird der Stadtrat. Insgesamt hatten sich 14 Architekten am Wettbewerb beteiligt. Gebaut werden soll laut John im nächsten Jahr, so dass das Perchtinger Kinderhaus 2019 bezugsfertig sein wird. Die Kosten des Vorhabens stehen laut John noch nicht fest. Nur so viel: "Es wird schon teurer als zwei Millionen werden."

Die Ausstellung der Entwürfe ist bis Donnerstag 8. Juni, im Foyer des Starnberger Rathauses zu besichtigen.

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