Archäologie:Goldschmuck aus dem Grab

Die skandinavische Fibel und die Melonenperle stammen aus einem Frauengrab auf einem Friedhof aus dem Frühmittelalter in Gauting. (Foto: Bay. Landesamt für Denkmalpflege)

Funde in Gauting erweisen sich als besonders kostbar

Besonders kostbaren Schmuck aus dem frühen Mittelalter haben Archäologen bei Grabungen in Gauting gefunden. Fibeln aus Gold und Edelsteinen, Perlen und Anhänger sowie repräsentative Waffen lagen in Gräbern am Krapfberg. Dort wurden die Relikte der Vergangenheit vor drei Jahren geborgen und anschließend im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege gereinigt und konserviert. Der Gemeinderat werde demnächst darüber beraten, was mit den Funden geschehen soll, etwa ob und wie sie der Wissenschaft und der Öffentlichkeit zugänglich bleiben, teilt die Behörde mit.

Auf einem mit einer Villa bebauten Grundstück in der Nähe des Rathauses, das der Gemeinde gehört, wurden 15 Bestattungen untersucht. Zu den besonders kostbaren Funden zählt der Schmuck einer jungen Frau, die bei ihrem Tod kurz vor dem Jahr 600 kaum älter als 20 Jahre alt gewesen sein dürfte. Glasperlen und Bernstein, Goldanhänger und eine Scheibenfibel aus purem Gold mit Granatsteinen haben die Archäologen in ihrem Grab gefunden. Es sei "als eines der reichsten ihrer Zeit im südlichen Bayern einzuordnen", erklärt Generalkonservator Mathias Pfeil, der Leiter des Denkmalamtes.

Auf dem Friedhof aus dem Frühmittelalter fand sich auch das Grab eines Kriegers mit einem Langschwert aus Damaszenerstahl, einer Wurfaxt und einem eisernen Schildbuckel. Der Mann wurde zwischen 510 und 520 beerdigt.

© SZ vom 16.10.2021 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: