Andechs:Zu viele Auflagen

Andechs neue BGMs Vereinsheim

Die Andechser Bürgermeisterin Anna Neppel plädiert dafür, dass die Gemeinde tätig wird.

(Foto: Georgine Treybal)

Die Gemeinde soll die Spornritt-Kiesgrube künftig verwalten

Von Blanche Mamer, Andechs

Die Spornritt-Kiesgrube zwischen Erling und Machtlfing soll in Zukunft von der Gemeinde Andechs verwaltet werden. Das hat der Gemeinderat beschlossen, allerdings müssen die Holzrechtler noch auf ihrer Jahresversammlung am 15. Januar zustimmen. Dieses Prozedere wäre logisch, da die Gemeinde Eigentümerin des Waldes und der Kiesgrube ist.

Bisher hat sich die Vorstandschaft der Spornritt-Holzrechtler um die Kiesgrube gekümmert, was für die Gemeinde ganz günstig war. Weil die Auflagen durch das Wasserwirtschaftsamt immer strenger werden, wollen die Holzrechtler die Verantwortung nicht behalten. Ausschlaggebend für das Umdenken war eine Überprüfung der Kiesgrube durch das Wasserwirtschaftsamt im vergangenen März, berichtete Martin Berger, der Liegenschaftsverwalter im Andechser Rathaus. Das Amt habe festgestellt, dass Schreddermaterial zwischengelagert worden sei, darunter auch einige nicht genehmigte Füllmaterialien und Haufen von Wurzelstöcken. Das sei nicht statthaft und die Missstände müssten beseitigt werden, forderte die Behörde.

Zudem erließ sie die Auflage, neben der Eigenüberwachung auch eine Fremdüberwachung zu beauftragen. Also müsste ein Ingenieurbüro beauftragt werden, regelmäßig das Grundwasser zu prüfen, Bodenproben zu nehmen und auf Schadstoffe zu untersuchen. Alles müsse regelmäßig dokumentiert werden. Und das kostet Geld. Da seit 2012 kein Kies mehr abgebaut und verkauft wird, sondern die Grube aufgefüllt wird, kommt kein Geld mehr herein. Vom Landratsamt wurde außerdem angeordnet, dass nur noch mit Bodenaushub aufgefüllt werden darf.

Die Spornrittverwaltung habe erst gewechselt und nun nachgefragt, ob die Gemeinde sie unterstützen werde, sagte Berger. Für ihn ist klar, die Verwaltung hat mehr Kapazitäten. Zudem habe die Rechtsaufsicht erklärt, dass es ja eigentlich Aufgabe der Eigentümerin - der Gemeinde - sei. Berger erläuterte, wie es zum bisherigen Vorgehen kam. Seit 1853 ist der kommunale Spornritt-Wald im Grundbuch als Rechtler-Wald eingetragen. Das heißt, dass jeder Erlinger Hofbesitzer sich mit Holz aus diesem Wald versorgen darf. Dieses Recht ist vererbbar, gilt also immer noch. Vor 50 bis 60 Jahren begannen die Holzrechtler damit, Kies abzubauen, was auch vom Landratsamt genehmigt wurde, erläuterte Bürgermeisterin Anna Neppel.

"Bisher hat alles immer gut geklappt, es gab keinen Grund etwas zu ändern", sagte sie und plädierte ebenfalls dafür, die Verwaltung zu übernehmen. Auch sollen die Kiesgrube weiter bewirtschaftet und verfüllt werden. Schließlich habe die Gemeinde Erfahrung mit der Machtlfinger und der Friedinger Kiesgrube, so Neppel. Machtlfing ist bereits vollständig verfüllt und wird rekultiviert. In Frieding wird noch abgebaut, die Genehmigung läuft jedoch in vier Jahren aus, so Neppel. Dort darf auch unterschiedliches Baumaterial verfüllt werden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: