Andechs:Ultimatum beeindruckt Betroffene nur wenig

Firmengelände von Strobl

Die Eigentümer haben die Kostenübernahme in letzter Minute der Gemeinde zugesagt: das geplante Gewerbegebiet Frieding Nord.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Mit dem Einverständnis zur Kostenübernahme kann die Gemeinde Andechs aber weiter für Frieding Nord planen

Auf den letzten Drücker kam die Mail mit der Einverständniserklärung. Am Freitagabend lief das Ultimatum ab, das die Andechser Verwaltung sechs Grundstückseigentümern des neu auszuweisenden Gewerbegebiets Frieding Nord gesetzt hatte. Bis dahin sollte die bereits im Oktober vereinbarte Übernahme der bisher angefallenen Entwicklungskosten schriftlich bestätigt werden. Andernfalls wollte die Gemeinde die Akte Frieding Nord schließen. Auch das Landratsamt hatte mit Frist zum 31. März mit dem Rückbau von Gebäuden und der Einstellung nicht genehmigter Nutzung gedroht.

Einzig von Familie Kracher lag eine Einwilligung zur Kostenübernahme vor. Auf ihrem Grundstück zwischen Drößlinger Straße und Steyrer Weg wollen sich drei heimische Handwerksbetriebe ansiedeln. Die übrigen Eigentümer werden von einem Münchner Anwalt vertreten und scheinen keine Eile bei der Legalisierung des Sondergebiets Frieding Nord zu verspüren. Erst auf mehrmalige Nachfrage ging am Freitagabend um 18.43 Uhr die Mail des Anwalts mit der Kostenübernahmeerklärung ein - ein Zug, der im Bauamt der Gemeinde auf Unverständnis stößt. Schließlich liege es im Interesse der jetzigen Besitzer, ihre unterschiedlichen Tätigkeiten auf rechtlich soliden Grund zu stellen, erklärte Michael Kuch vom Bauamt.

Die Erklärung zur Kostenübernahme war Voraussetzung dafür, dass sich die Gemeinde auch künftig mit der Gestaltung des nördlichen Ortseingangs auseinandersetzt. Zunächst wird sie nun die Rechnungen über bisher angefallene Planungskosten an die Grundstückseigentümer schicken. Am 10. Mai ist ein Termin zum weiteren Vorgehen anberaumt. Vom Vorhaben, das Gebiet mit einheitlichem Bebauungsplan zu überplanen, war die Gemeinde bereits im Oktober abgerückt. Jeder Eigentümer kann nun für sein Grundstück einen eigenen Bebauungsplan einreichen, der dann im Ausschuss beraten wird. Das Verkehrsgutachten sowie die Regelungen zum Emissionsschutz werden den Gemeinderat auch in Zukunft beschäftigen. Ob die Einreichung der vorhabenbezogenen Bebauungspläne ebenfalls - wie von Gemeinderätin Heidi Birken (Bürgergruppe) gefordert - mit einer Frist versehen werden, behielt sich die Gemeinde offen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: