Andechs:Schulcontainer am Heiligen Berg

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18 provisorische Klassenzimmer sollen Raumnot lindern

Von Blanche Mamer, Andechs

Die Gemeinde Andechs wächst, auch die Zahl der Kinder steigt und die Carl-Orff-Grundschule platzt aus allen Nähten. "Die Schülerzahlen fürs kommende Schuljahr sind so gestiegen, dass wir zwei Klassen pro Jahrgang bilden müssen und mit den jetzigen Räumen in der Carl-Orff-Grundschule grad so hinkommen", hatte der Andechser Bürgermeister Georg Scheitz im Wahlkampf im Frühjahr gesagt und einen Anbau als "oberste Priorität" bezeichnet. Doch die finanzielle Situation der Gemeinde Andechs lässt eine bauliche Erweiterung der Grundschule in nächster Zeit nicht zu. Die einzig mögliche Lösung, um alle Schüler unterzubringen, sind Container. Das hat der Gemeinderat nun beschlossen, die Behelfsräume sind bereits geordert.

In der letzten Juliwoche sollen insgesamt 18 Container geliefert und aufgestellt werden. Es soll eine verbundene Anlage werden, erläutert Bauamtsleiter Michael Kuch. Zunächst sollen die Sanitärräume sowie zwei große Klassenzimmer eingerichtet werden. Zudem sollen zwei bis drei kleinere Nebenräume entstehen, die im September für Fach- oder Förderunterricht genutzt werden können.

Nach der Einschreibung sind die Schülerzahlen zwar nicht ganz so hoch wie zunächst kalkuliert. Er sei froh, dass es genug Platz gebe und bei Bedarf ein zusätzlicher Zug aufgemacht werden könne, so Kuch. Die Container würden auch gebraucht, da man nicht wisse, welche Umorganisation wegen der Corona-Pandemie noch nötig würden. "Sollten die Klassen verkleinert werden müssen, haben wir Ausweichmöglichkeiten", sagte Kuch.

Die Container werden am Standort des ehemaligen Maria-Wagner-Hauses montiert. Vor zwei Wochen ist das alte Gebäude, in dem früher die Mittagsbetreuung untergebracht war, abgetragen worden. Der Abbruch war bereits im vergangenen September beschlossen worden, da die Mittagsbetreuung mittlerweile im neuen Kinderhaus untergebracht ist.

Für diese provisorische Schulerweiterung fallen Kosten in Höhe von rund 67 000 Euro an. Die Gemeinde profitiert bereits von der auf 16 Prozent abgesenkten Mehrwertsteuer. Auch wenn die zukünftigen Räume als Provisorium gelten, werden sie wohl einige Jahre als Klassenzimmer dienen müssen.

© SZ vom 01.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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