Andechs: Das Mysterium der toten Schafe

Auf diesem Parkplatz unterhalb des Friedhofs und der Friedenskapelle in Andechs legen Unbekannte seit vielen Jahren tote Schafe ab. (Foto: Georgine Treybal)

Unterhalb der Friedenskapelle im bayerischen Andechs legen Unbekannte seit Jahren Tierkadaver ab. Doch wer macht so etwas - und vor allem: warum? Behörden, Bürgermeister und Züchter stehen vor einem Rätsel.

Der Schauplatz ist fast immer derselbe. Ein wunderschöner typisch-oberbayerischer Fleck mit Blick auf die Klosterkirche Andechs, die über dem Ammersee thront. Oberhalb eines Parkplatzes, direkt an der Straße, die in den Ort führt, steht die Friedenskapelle. Sie ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk, das 1870/71 wegen des Krieges gegen Frankreich errichtet wurde. In Richtung See werden dort die Patres des Klosters beerdigt. Auf der anderen Seite, in Richtung Osten, die Fratres, also die Klosterbrüder, die nicht zum Priester geweiht worden sind. Die Landschaft ist hügelig, fast lieblich, ein landeskultureller Wanderweg führt in der Nähe vorbei. Jede Menge Touristen und Ausflügler sind dort unterwegs oder auch Einheimische, die nach einem Spaziergang durch grüne Wiesen und Felder auf den Heiligen Berg des Klosters pilgern, um sich dort an Starkbier und Brotzeit zu laben. Doch die Idylle trügt: Denn Unbekannte legen dort, auf diesem Parkplatz direkt unterhalb des Friedhofs und der Kapelle, immer wieder tote Schafe ab. Mindestens einmal pro Jahr.