Die Wohnungsbaugenossenschaft Maro will mithilfe privater Gelder und mit Unterstützung von Banken einen Weg aus der Insolvenz finden. Wie Insolvenzverwalter Ivo-Meinert Willrodt im Rahmen einer digitalen Informationsveranstaltung den 2200 Mitgliedern und Förderern kürzlich mitgeteilt hat, seien aktuell bereits mehr als 3,8 Millionen Euro an privaten Geldern zugesagt. „Wenn die erforderliche Summe von mindestens vier Millionen Euro zusammenkommt“, werde man im November beim Amtsgericht München den Insolvenzplan einreichen.
Geplant sei ein Neustart unter dem Titel „Maro 2.0“ – vorbehaltlich der Zustimmung der Gläubiger – für den Jahresbeginn 2025. Willrodt zeigte sich optimistisch und begrüßte das große Engagement aller Beteiligten. Damit der Plan funktioniere, müssten die zugesagten Zahlungen allerdings bis Mitte Oktober auf das Treuhandkonto eingezahlt werden.
Weitere Maßnahmen für die Genossenschaft sind laut Insolvenzplan die Bestellung eines neuen zweiten Vorstandsmitglieds für die Genossenschaft neben Inge Schmidt-Winkler sowie eine Anpassung der Satzung – verbunden mit Verlusten für die Mitglieder. Rechtsanwältin Marlene Scheinert erläuterte, dass die bisherigen Genossen auch in der neuen Maro Mitglieder blieben. Ihre Anteile würden allerdings von ursprünglich 500 Euro auf 250 Euro herabgesetzt. Damit könne man sicherstellen, dass kein Mitglied seinen Anteil verliere oder dieser Anteil auf null Euro herabgesetzt werden müsse, erklärte Scheinert.
Die 2012 gegründete Maro hat bayernweit 22 Großprojekte, teils im Bau, teils bereits fertiggestellt. Von der Insolvenz betroffen sind insgesamt Hunderte Mieter. Die Wohnungsbaugenossenschaft war in Schwierigkeiten geraten, nachdem sich drei Banken aus einem Großprojekt in Landsham (Landkreis Ebersberg) zurückgezogen hatten und so eine Finanzierungslücke von zwölf Millionen Euro entstanden war. Diese Lücke musste die Genossenschaft mit eigenen Mitteln füllen, die nun anderswo fehlen. Im März 2024 musste das Unternehmen schließlich Insolvenz anmelden. Seitdem stehen mehrere Bauprojekte auf der Kippe – unter anderem in Andechs im Landkreis Starnberg, wo 31 Wohnungen mit einer Tagespflege entstehen sollen, aber auch in Wolfratshausen oder Unterhaching gibt es unabgeschlossene Bauprojekte.