Überraschungen gab es am Donnerstagabend keine, als sich die 92 Delegierten der CSU für den Stimmkreis 129 im Andechser Klostergasthof trafen. Mit großer Mehrheit wurde die Kreisvorsitzende Ute Eiling-Hütig erneut als Kandidatin für den Landtag gewählt, ihr Kollege Harald Schwab wurde für den Bezirkstag aufgestellt. Zuvor hatte der Parteikollege Michael Kießling, der den Stimmkreis 129 im Bundestag vertritt, die Delegierten per Videobotschaft dazu aufgerufen, sich geschlossen hinter Eiling-Hütig und Schwab zu stellen. Gegenkandidaten gab es keine.
Ernster Blick und lange Sprachpausen - mit viel Pathos beging Ute Eiling-Hütig ihre Antrittsrede vor den Delegierten der Landkreis-CSU. Sie zählte auf, was die CSU-geführte Regierung im Freistaat während der vergangenen Jahre für die Region erreicht hat: 120 Millionen Euro an Corona-Hilfen allein im Landkreis Starnberg, Schuldenabbau, Bildungsinvestitionen. Einer der schönsten Momente ihrer bisherigen Legislatur sei die Grundsteinlegung des Herrschinger Gymnasiums gewesen. "Der Freistaat steht im Gegensatz zum Bund zu den Kommunen", so die 54-Jährige.
Vor allem die Grünen werden kritisiert
Auch sonst wurde am Donnerstag viel auf der Bundesregierung herumgehackt - vor allem auf den Grünen. Ihre Ideologie gefährde die Energieversorgung, man dürfe nicht zulassen, dass "die Grünen unser Land einfrieren lassen". Drei Kernkraftwerke reichten nicht aus, um über den Winter zu kommen. Und Robert Habeck habe bei "der Unterstützung der kleineren und mittleren Unternehmen vollständig versagt", sagte Eiling-Hütig. Auch Landrat Stefan Frey, der die Kreisvorsitzende für die Kandidatur vorschlug, sieht es als zentrale Aufgabe, die existenziellen Lebensgrundlagen zu sichern, anstatt eine Wünsch-dir-Was-Politik mit der Gießkanne zu betreiben. "Dazu ist die Politik des Bundes absolut konträr", so Frey.
Weniger angriffslustig zeigte sich Harald Schwab. Der 69-Jährige vertritt den Stimmkreis 129 im Bezirk Oberbayern seit fast 20 Jahren. Die Delegierten seiner Partei gaben nun grünes Licht für eine weitere Amtszeit. Mit nur zwei Gegenstimmen entschied sich die Versammlung für Schwab als Kandidaten für den Bezirkstag. Schwabs Motto für seine potenziell nächste Legislatur: "Der Mensch im Mittelpunkt". Auch Schwab blickte auf einen politischen Höhepunkt der letzten Jahre zurück. "Für mich ganz persönliches Highlight war die Einrichtung des Pflegestützpunktes hier im Landkreis", sagte er. Ein Punkt, der gut zu Schwabs politischem Kurs passt: Als Aufsichtsratsvorsitzender der Berger Marianne-Strauss-Klinik für an multipler Sklerose erkrankte Menschen setzt sich Schwab besonders für das Gesundheitswesen und die Pflegeversorgung ein.