Die Kreis-FDP wendet sich gegen jegliche Verzögerung beim Bau des neuen Gymnasiums in Herrsching. "Wir haben irritierende Töne aus Herrsching vernommen, ob der vom Kreistag beschlossene Standort richtig ist", sagte die Kreisvorsitzende Britta Hundesrügge bei der Jahres-Abschlussveranstaltung der Liberalen am Mittwochmittag in Andechs. Auf Betreiben der FDP sei der Standort in Mühlfeld vor vier Jahren beschlossen worden. "Es ist schockierend, dass dieses wichtige Projekt immer noch hängt, aber wir stehen ohne Wenn und Aber dazu", so die Kreis-Vorsitzende. Diese aufkeimende Diskussion sei ein Beispiel dafür, wie wichtig frühzeitige Kommunikation gerade in der Kommunalpolitik sei. Dies gelte auch für die Diskussion um das Seefelder Krankenhaus und die Gestaltung der Gautinger Ortsmitte. "Wie schlecht ein ,Weiter so' ist, erleben wir jetzt in Gauting. Die Bürgerinitiative hätte vermieden werden können, wenn man rechtzeitig mit den Bürgern geredet hätte. Jetzt haben wir Stillstand", sagte sie.
Als "dreisten Versuch" bezeichnete Hundesrügge das Vorhaben einer Gilchinger Bürgerinitiative, das auf Gautinger Flur geplante Gewerbegebiet zu verhindern. "Wir werden dieses Projekt mit aller Kraft begleiten", kündigte Hundesrügge vor gut 50 Zuhörern an. Als Schwerpunkt für das Jahr 2018 nannte sie die bevorstehenden Wahlen: "Wir wollen wieder in den Landtag einziehen, und auch in den Bezirkstag", sagte Hundesrügge, die als Direktkandidatin der FDP im Stimmkreis Starnberg kandidiert. Falls es nötig sei, werde man in Bayern gründliche Koalitionsgespräche führen. Deutlich wurde in der Versammlung, dass wohl die Mehrheit der Kreisliberalen den Abbruch der Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition bedauert. Gerade auch die ehemalige Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die "sicher nachhaltiger verhandelt hätte", wie ein führender Liberaler sagte.
Anschließend referierte Ursula Münch, die Direktorin der Akademie für Politische Bildung, über die politische Großwetterlage in der Bundesrepublik. Speziell ging sie auf Frauen in der Politik und in den Parteien ein. Die Frauenquote habe in allen Parteien zugenommen - "bis auf die Linke und die FDP." Als einen "der ersten Frauenförderer in der FDP" hatte Hundesrügge zuvor den langjährigen Herrschinger Ortsvorsitzenden Jürgen Ackermann, bezeichnet, dessen Frau Christa lange aktiv in Kreistag und Gemeinderat war.