Süddeutsche Zeitung

Freizeitsport:Traditionslauf über Stock und Stein

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Der Andechs Trail feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Rund 400 Läufer stellen sich der Herausforderung vor malerischer Kulisse.

Von Leopold Beer, Andechs

15,8 Kilometer weit über Stock und Stein durch Wald und Wiesen zu rennen, klingt für viele zunächst mal nach einem absoluten Albtraum. Die Teilnehmer des Andechs Trail hingegen zahlen dafür Geld. Dieses Jahr feiert der Lauf sein zehnjähriges Bestehen. Von Beginn an dabei war Peter Cabell, der den Lauf gemeinsam mit Andreas Hirschberger und Stefan Paternoster organisiert. Er ist stolz, dass die 400 Startplätze dieses Jahr schnell vergeben waren. "Herausfordernd", sei die Strecke, erklärt Paternoster. Genau das mache die Strecke attraktiv. Hinzu kommt die malerische Aussicht auf den Ammersee und das Kloster Andechs.

Das Starterfeld ist in diesem Jahr bunt gemischt. Mit Kimi Schreiber und Florian Beck sind echte Profis dabei, die beiden Athleten kennen sich vom Cappadocia Ultratrail 2023. Damals lief Schreiber ein sehr starkes Rennen und war am Ende einige Minuten vor Beck im Ziel. "Ich hoffe, dass das am Wochenende nicht erneut passiert", erzählt der 28-jährige Läufer des Scott Running Teams und lacht.

Vor Kurzem hatte Beck eine Bronchitis. Wegen der Erkrankung musste er mit dem Training in den vergangenen vier Wochen aussetzen. Der Andechs Trail ist für den Sportler ein erster Test, wie sein Körper auf die Belastung reagiert. "Plötzlich bin ich doch nicht der Profi, der vornweg rennt, sondern renne vielleicht hinterher", sagt er. Das wechselhafte Wetter am Wochenende bereitet ihm keine Sorgen, ganz im Gegenteil: "Ich freue mich auf den Regen." So tue er sich leichter mit seinem Asthma.

Die Erlöse fließen in den Kinder- und Jugendsport

Der Erlös des Andechs Trails geht an den Kindersport des TSV Erling-Andechs. Gerade im Jugendsport mangle es stets am Geld, erläutert Peter Cabell. "Da fehlt es an Trikots, da können manchmal keine Bälle gekauft werden." Daher sind er und die anderen Veranstalter besonders dankbar für die Sponsoren, die den Lauf teils seit vielen Jahren finanzieren und damit ermöglichen, dass die Teilnehmergelder dem Kinder- und Jugendsport zugutekommen.

Peter Cabell hofft, dass die Sponsoren dem Lauf weiterhin treu bleiben. Oberstes Ziel für die kommenden Jahre sei es, dass der Lauf weiterhin stattfinden kann. Besonders schwierig sei es, die erforderlichen Genehmigungen zu bekommen. "So knapp wie dieses Jahr war es noch nie", erzählt der Veranstalter: "Die letzte Genehmigung haben wir eine Woche vor Start bekommen." Auf eine Fortführung des Laufs hofft auch Florian Beck, der bei der elften Ausgabe des Wettkampfs im Jahr 2025 wieder mitlaufen möchte.

Der Andechs Trail findet am Samstag, 20. April, statt. Eine Nachmeldung vor Ort ist aufgrund der behördlich vorgegebenen Begrenzung der Läuferzahl nicht möglich, doch die Sportler freuen sich auf Zuschauer. Der beste Ort zum Anfeuern ist der Anstieg vom Kiental hinauf zum Kloster Andechs. Gerade dieses letzte Viertel unterschätzen die Teilnehmer regelmäßig. "Denn die ersten Teile sind sehr technisch mit vielen Wendungen, bergauf und bergab und Wurzeln", erklärt Cabell. Das letzte Stück vom Ammersee nach oben bedarf dann allerdings noch einiger Körner. "Da sind die Läufer dann im absoluten Grenzbereich unterwegs."

Das Rennen startet am 20. April um 10 Uhr am Parkplatz des Kloster Andechs. Die ersten Läufer werden gegen 10.45 Uhr im Ziel erwartet.

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