Fahrgäste der Ammerseebahn müssen sich in den kommenden fünf Monaten auf Verspätungen und Unannehmlichkeiten einstellen: Wegen Gleisreparaturen wird die Verbindung zwischen Weilheim und Geltendorf vom 1. August an bis Mitte Dezember von der Schiene auf die Straße verlagert. Die Bayerische Regiobahn (BRB) hat in Abstimmung mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft einen Ersatzverkehr vorbereitet, die Busse fahren allerdings zu anderen Zeiten als die Züge im Regelfahrplan. Die geänderten Abfahrts- und Ankunftszeiten für die Sommerschulferien bis einschließlich 9. September sind auf der Website der BRB www.brb.de unter „Fahrplanabweichungen“ einsehbar. Von Unterrichtsbeginn an bis zum 14. Dezember gilt ein Sonderfahrplan, der noch mit den Schulen an der Bahnstrecke abgestimmt wird.
Wie die BRB mitteilt, wird auch in den Ferien grundsätzlich jeder Zug durch einen oder mehrere Busse ersetzt, die Zahl hänge von Fahrgastzahlen und Kapazitäten der Busunternehmen ab. Die Fahrzeuge halten in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Bahnhaltestellen. Die Buslinien werden jedoch teilweise getrennt; die Fahrgäste müssen meist – an den Wochenenden stets – in Dießen umsteigen. Die Strecke nach Weilheim ist vor allem auf die Anschlüsse nach und von München ausgerichtet, auch die Züge nach Garmisch-Partenkirchen und Schongau werden möglichst passend bedient. Die Busroute zwischen Dießen und Geltendorf orientiert sich am S-Bahn-Fahrplan und an den BRB-Zügen in Richtung Augsburg.
Von Geltendorf fahren die Busse vornehmlich fünf Minuten nach der vollen Stunde ab, um 47 Minuten später in Dießen einzutreffen. Bis zur Weiterfahrt nach Weilheim ist in der Regel mit 26 Minuten Aufenthalt zu rechnen, die Fahrtzeit beträgt weitere 26 Minuten. Die normale Reisezeit von 35 bis 45 Minuten verlängert sich auf 1:40 Stunden. In Gegenrichtung beträgt die Wartezeit in Dießen bis zu 36 Minuten, die letzte Verbindung von Weilheim zum Ammersee startet werktags um 22.52 Uhr. Von Montag bis Freitag gibt es auch durchfahrende Buslinien, dann entfällt der Umstieg.
Nach den Sommerferien werden zu den Zeiten, wenn viele Schüler unterwegs sind, deutlich mehr durchgehende Busse eingesetzt, die dann auch von Weilheim aus das Ammersee-Gymnasium in St. Alban anfahren. Aus Zeitgründen entfällt gegebenenfalls der Halt in St. Ottilien.
Für die Komplettsperrung der Strecke ist nicht die BRB, sondern die Deutsche Bahn verantwortlich: Sie will in den kommenden Monaten auf insgesamt etwa 25 Kilometern Schienen, Schwellen und den Unterbau erneuern. Dazu werden auch großes Gerät und Gleisumbauzüge eingesetzt, die Schienen und Schwellen austauschen. Die Bauarbeiten finden laut DB größtenteils tagsüber statt. Sie sind Teil eines 100 Millionen Euro umfassenden Investitionsprogramms für die Gleisstrecken im Werdenfelser Land und Oberland, die – wie das gesamte Schienennetz unter den CSU-geführten Bundesverkehrsministerien – jahrzehntelang vernachlässigt worden sind. Die Modernisierungen werden auf zwei Jahre verteilt, im Jahr 2025 stehen abermals Bauarbeiten an.