Schockanrufer haben sich offenbar am Donnerstag vermehrt die Region am Ammersee vorgenommen. Wie die Polizei mitteilt, hat die Wachsamkeit eines 82-jährigen Rentners aus Unterdießen nun zu einer Festnahme eines Tatverdächtigen geführt. Der Senior hatte einen Anruf eines falschen Polizisten bekommen, der behauptete, der Sohn des Rentners habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und könne einer Haftstrafe nur durch Zahlung einer Kaution entgehen. Der Rentner durchschaute den Schwindel und alarmierte die Polizei.
Er gab vor, auf die Forderungen einzugehen und fuhr, von Zivilkräften der Polizei begleitet, an den von dem Betrüger genannten Übergabeort. An der Dorfstraße traf er auf eine Frau, die die Kaution in Empfang nehmen sollte. Während der Übergabe versuchte der Rentner, die Tatverdächtige festzuhalten, die aber flüchten konnte.
Bei einer umgehenden Fahndung im Umfeld des Tatorts konnte ein weiterer Verdächtiger, der in seinem Auto auf die Abholerin wartete, festgenommen werden. Der 37-jährige Ukrainer wurde einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. Der Tatverdächtige wurde daraufhin in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck übernimmt die weiteren Ermittlungen. Die bislang unbekannte weibliche Tatverdächtige ist weiterhin flüchtig.
Die Kriminalpolizei rät, sofort aufzulegen, wenn man unsicher ist, wer anruft und die echte Polizei unter der Telefonnummer 110 zu verständigen. Die Polizei rufe zudem niemals unter der Notrufnummer 110 an, daher solle man auch nicht die Rückruftaste drücken. Ferner solle man den angeblich betroffenen Angehörigen unter dessen Telefonnummer anrufen, am Telefon nie über persönliche oder finanzielle Verhältnisse sprechen und kein Geld an Unbekannte übergeben. Die echte Polizei fordere niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände.
Weitere Informationen zum Thema Schockanruf und Betrug über Messengerdienste sind im Internet auf den Seiten der Präventionskampagnen„Leg auf!“ und „Lösch das!“ zu finden.