Eine 41-jährige Greifenbergerin steht im Verdacht, für die Brände in ihrer Gemeinde im Zeitraum von 7. bis 12. August verantwortlich zu sein. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck habe sie in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Augsburg am Sonntag festgenommen, teilt das Präsidium mit. Am Montag sei nun vom zuständigen Ermittlungsrichter Haftbefehl, unter anderem wegen schwerer Brandstiftung in drei Fällen, erlassen worden. Die Polizei vermutet private Motive. Die Frau soll eines der Brandobjekte selbst bewohnt haben.
Zwei Mal hatte es am Wochenende im Zeitraum von 7. bis 9. August in einem größeren Gebäudekomplex in der Wankstraße mit mehreren angegliederten Mehrfamilienhäusern und Geschäften sowie einer Arztpraxis gebrannt - jeweils nachts.
Bereits beim ersten Feuer musste ein Gebäude mit 45 Anwohnern evakuiert werden. Zwei der Anwohner erlitten eine leichte Rauchgasvergiftung, davon musste eine Person zur medizinischen Weiterbehandlung in ein Krankenhaus gebracht werden musste, teilte die Polizei damals mit.
Bei den Löscharbeiten wurden im Kellergeschoss zunächst zwei Brandherde festgestellt. Die Frage nach der Ursache konnte zu diesem Zeitpunkt nicht abschließend beantwortet werden. Damals war die Polizei noch von einem von einem technischen Defekt der Kabelleitung ausgegangen.
Allein durch diesen Brand und die Löscharbeiten war laut Polizei ein Sachschaden in sechsstelliger Höhe entstanden. Die Anwohner, sowie die betroffenen Ladengeschäfte wurden von der Stromversorgung abgeschnitten. Zudem rieten die Einsatzkräfte den Anwohnern, ihre Wohnungen vorerst nicht aufzusuchen. Für diejenigen, die keine Möglichkeit fanden, auswärts zu schlafen, stellte das Rote Kreuz Feldbetten zur Verfügung.
In der Nacht zum Sonntag, 9. August, brannte es dann erneut in dem Gebäudekomplex. Bis in die Morgenstunden soll die Feuerwehr mit umfangreichen Löscharbeiten beschäftigt gewesen sein. Ingesamt wurden dadurch 27 Wohnungen unbewohnbar, auch die im Gebäude befindlichen Geschäfte durften nicht mehr betreten werden - laut Polizei wegen Einsturzgefahr. Den entstandene Sachschaden bezifferten die Beamten auf eine Höhe von mehr als einer Million Euro.
Aufgrund der Gesamtumstände ging die Polizei nunmehr von einer vorsätzlichen Brandlegung aus.Zur Klärung der Taten wurde bei der Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck umgehend eine 16-köpfige Ermittlungsgruppe gegründet. Diese setzte sich aus erfahrenen Ermittlungsbeamten und Spezialisten aus den Bereichen Kriminaltechnik, Fahndung und IT-Forensik zusammen. Im Zuge der Ermittlungen ergab sich nun ein dringender Tatverdacht gegen die 41-Jährige. Sie wurde noch am Montag in eine Justizvollzugsanstalt überstellt.